Duisburg. .

Bücherei zu verkaufen: Seit dem Wochenende steht das Gebäude der Stadtbibliothek an der Düsseldorfer Straße zum Verkauf. Nach der Fertigstellung des Stadtfensters an der Steinschen Gasse wird die Bibliothek voraussichtlich im Herbst 2013 dorthin umziehen. Das Immobilienmanagement erwartet ein Mindestgebot von 5,6 Mio Euro. Dieser Mindestkaufpreis richtet sich nach dem Verkehrswert und wurde in einem Wertgutachten festgestellt. Die Gesamtfläche des Grundstücks beträgt 2559 Quadratmeter, die gesamte Nutzfläche rund 10.800 Quadratmeter.

Aus Sicht der Stadtplaner wird an dieser Stelle eine innenstadtspezifische Einzelhandelsnutzung mit Schwerpunkt Textilhandel bevorzugt, wobei auch weitere Dienstleistungen und/oder Gastronomie denkbar seien, heißt es in der Ausschreibung. Die Nutzfläche soll mindestens 6000 Quadratmeter betragen. Dem Bewerber bleibe freigestellt, weitere Flächen rund um das Gebäude – auch südlich der Börsenstraße – ebenfalls zu erwerben. Dem Vernehmen nach gibt es bereits Interessenten, wobei auch denkbar ist, dass eine Verbindung zum Forum geschaffen wird.

Gute Anbindung an die U-Bahn

Die Stadt setzt bei der Vermarktung der Fläche auf die gute Lage: „Die Düsseldorfer Straße bildet an dieser Stelle die Schnittstelle mit der Hauptfußgängerzone Königstraße. Damit liegt das Grundstück zwischen den Handelslagen City, dem Salvatorweg als Anbindung an das Wallquartier mit der Königsgalerie und der Börsenstraße als Anbindung an den westlichen Eingang des Einkaufszentrum Forum“, heißt es auf der Internetseite der Stadt. Hinzu komme die gute Anbindung an die U-Bahn sowie zahlreiche potenzielle Stellflächen für Autos in Tiefgaragen und Parkhäusern in der näheren Umgebung. Denkbar sei auch eine Passagenanbindung an die Königstraße.

Zur Zeit bestehen in dem Gebäude noch drei weitere gewerbliche Mietverhältnisse, die die Stadt jetzt aufkündigen werde. Gleiches gelte für die Mietverträge für Wohnungen und Stellplätze in der Tiefgarage. Überraschungen könnten sich noch unterhalb des Gebäudekellers auftun: Es ist laut Exposé nicht auszuschließen, dass Reste eines mittelalterlichen Gräberfelds, das sich früher vom Kant-Park bis zur Börsenstraße erstreckte, gefunden werden.

Ein Neubau, der nicht tiefer als die bestehende Kellertiefe gehe, sei aus archäologischer Sicht aber unproblematisch. Die Stadt erwartet von einem potenziellen Investor eine hochwertige Architektur und Fassadengestaltung. Der Gestaltungsbeirat der Stadt werde zu den entsprechenden Planungen gehört. Die Stadt unterstreicht in der Ausschreibung, dass sie keinesfalls als Ankermieter zur Verfügung stehen werde.