Duisburg-Hamborn. . Den Überblick über 27 000 Medien allein in der Hamborner Bibliothek an der Schreckerstraße 10 zu behalten, das schafft kein Mensch. Aber der „elektronische Kollege“, auch Computer genannt.
Den Überblick über 27 000 Medien allein in der Hamborner Bibliothek an der Schreckerstraße 10 und 620 000 Titel in der ganzen Stadt zu behalten, das schafft kein Mensch. Aber der „elektronische Kollege“, auch Computer genannt. Der gibt haargenau Auskunft darüber, welche Medien vorhanden, und, ganz wichtig, sofort verfügbar sind. Das geht übrigens auch bequem von zu Hause aus: „Wir haben einen so genannten Opac-Katalog“, sagt Bibliotheksleiter Norbert Sander. Opac bedeutet „Open Access“, also freier Zugang. Damit ist gemeint: Wer übers Internet unter der Adresse opac.stadtbibliothek-duisburg.de nach einem Buch, einer Zeitschrift, einer CD, einer Kassette oder einer DVD schaut, bekommt rasch einen Überblick.
Letztere Information hat insbesondere für Schüler große Bedeutung. Sind sie es doch, die die Hamborner Einrichtung besonders intensiv nutzen. Rund 50 Prozent der Ausleihen (2011 nahmen die Nutzer 141 000 Titel mit nach Hause) gehen auf ihr Konto. „Das liegt daran, dass wir Kooperationen mit Schulen haben“, so Norbert Sander. „Nachmittags“, fährt er fort, „treffen sich hier ganze Gruppen, um zusammen zu lernen und nach Informationen zu suchen“. Letztere brauchen Schüler, um die Hausaufgaben bewältigen zu können.
Anders als vor Jahren gibt es keine Zettelkästen mehr, in denen die Bücher und sonstigen Medien registriert sind. Es gibt auch keine Karteikarten mehr, die mit Stempel versehen im Buch stecken und von einer Dame am Ausgabetresen herausgenommen und bei pünktlicher Rückgabe zurück in eine Tasche am Buchinnendeckel gesteckt werden. Vorbei sind auch die Zeiten der Büchereiausweise aus Papier.
Die Stadtbibliothek in Hamborn
Insgesamt führt die Hamborner Stadtbibliothek gut 27 000 Medien.
Es gibt 15 000 Romane und Sachbücher, zudem 6000 Titel für Kinder. Darin enthalten: 2500 Werke in türkischer Sprache.
Ferner sind im Bestand: 4000 CDs, 750 DVDs, 1350 Zeitschriften und fünf Tageszeitungen (darunter eine in türkischer Sprache).
Vier Mitarbeiter (inklusive des Zweigstellenleiters) kümmern sich um die Leser.
Weitere Infos: 2 83 53 73.
Die moderne Zeit hat längst Einzug gehalten. Man weist sich mit einem Plastikkärtchen aus, das in einem Strichcode alle wichtigen Informationen über den Leser gespeichert hat und maschinenlesbar ist. Aber, ganz wichtig: Alle ausgeliehenen Titel werden gelöscht, wenn sie zurückgegeben sind. Datenschutz muss sein.
Der Vorteil der Plastikkarte: Man muss in Hamborn nicht mehr bei der Ausleihe anstehen. Ebenso wenig bei der Rückgabe. „Wir sind die zweite Stadtbibliothek in Duisburg, die dieses System nutzt“, schildert Sander. Die elektronische Medienausgabe und Rücknahme funktioniert deshalb, weil auf die Medien Chips geklebt sind, die computerlesbar und dem Strichcode auf der Ausweiskarte zuzuordnen sind.
Die Chips haben drei Funktionen: Wenn sie an der Ausleihstation vorbeigeführt werden, speichert der Computer, wer sie mitnimmt und legt die Ausleihdauer fest. Bei der Rückgabe vermerkt der Chip automatisch, ob die Frist eingehalten wurde und ob das Medium in tadellosem Zustand ist. Dazu gehört auch die Vollständigkeitsprüfung etwa von elektronischen Lexika, die aus mehreren CDs bestehen. „Es ist bisher nur ein paar Mal vorgekommen, dass jemand eine von mehreren CDs nicht zurückgegeben hat. Die steckte dann noch im CD-Laufwerk des Computers und wurde nach Anruf vorbeigebracht.“
Die dritte Funktion des Chips ist die Diebstahlsicherung. Nimmt jemand ein nicht registriertes Medium mit zum Ausgang, heult die Alarmanlage auf, wie im Kaufhaus, wenn dort jemand unbezahlte Ware herausschmuggeln möchte.
Alte Titel, die kaum noch ausgeliehen werden, kommen in den Verkauf
Den Großteil der Bücher machen Romane und Krimis aus („in Zeiten von wenig Geld muss man Schwerpunkte setzen“), hinzu kommen Fachbücher, insbesondere für Schüler und Studenten. Auch ganz aktuelle Titel (Spiegel-Bestseller) sind vorhanden. Steht ein Titel in Hamborn nicht im Regal, kann er binnen 24 Stunden aus einer der anderen Duisburger Büchereien besorgt werden – Verfügbarkeit vorausgesetzt. Zurückgegeben werden muss ein Buch nicht an der Ausleihstelle, das kann auch in jeder anderen Filiale der Duisburger Stadtbibliothek erfolgen.
Bücher, die nur noch selten ausgeliehen werden, werden aussortiert. Sie können entweder in der ständigen „Trödelabteilung“ oder bei einem der zwei großen jährlichen Abverkäufe für „kleines Geld“ erstanden werden.