Duisburg. Wissenschaftler der Universität Duisburg-Essen (UDE) und des Max-Planck-Instituts für Eisenforschung (MPIE) in Düsseldorf haben die Zahnstrukturen bei Hai und Mensch analysiert. Sie fanden Erstaunliches heraus.

Und der Haifisch, der hat Zähne… – aber was für welche: Wissenschaftler der Universität Duisburg-Essen (UDE) und des Max-Planck-Instituts für Eisenforschung (MPIE) in Düsseldorf haben die Zahnstrukturen bei Hai und Mensch analysiert und dabei Erstaunliches festgestellt: Obwohl die Beißer des Raubtiers zu hundert Prozent Fluoride enthalten, also das Mineral, das niedrigdosiert in Zahncremes steckt, sind sie nicht härter als unsere.

Für die Studie nahmen die Forscher die Zähne des Kurzflossen-Mako und des Tigerhais buchstäblich auseinander – diese Arten fressen ihr Beutefleisch nämlich unterschiedlich.

Mithilfe des Rasterelektronen-Mikroskops und der Röntgenbeugung schauten sie sich Anordnung, Größe und Natur der Fluorapatit-Kristalle an, über die mechanischen Messungen prüften sie die Härte lokal in kleinen Bereichen.

Obwohl der Mako das Fleisch seiner Beute reißt und der Tigerhai es schneidet, ist der chemische und kristalline Aufbau ihrer Zähne nahezu identisch.

Menschlicher Zahnschmelz ist weicher

So könnte man eigentlich getrost davon ausgehen, dass Haifischzähne härter sind als unsere. „Menschlicher Zahnschmelz besteht aus einem etwas weicheren Mineral, dem Hydroxylapatit, der übrigens ebenfalls in Knochen vorkommt.“ Doch zur Überraschung der Forscher ergaben die Vergleichsuntersuchungen an einem menschlichen Zahn: Er ist genauso robust wie der des gefürchteten Raubtieres.

Ihre Arbeiten setzen die Wissenschaftler nun fort. Und sie experimentieren damit, die Strukturen nachzubauen – für den Zahnersatz von morgen. „Es wäre toll, wenn man irgendwann Zähne mit einem Material restaurieren könnte, das viel natürlicher ist als die heutigen Behelfslösungen.“