Duisburg.

„Das ist teuer. In den hohen Einkommensbereichen erheben wir hohe Beiträge“. Das sind die Worte von Jugendamtsleiter Thomas Krützberg zum Thema Kindergartengebühren. Nur, dass sie nicht nach jetzt vorgelegten Tränenliste der Verwaltung gefallen sind, sondern schon im Mai vor zwei Jahren. Kommt die Verwaltung mit ihren Sparvorschlägen im Stadtrat durch, ist die Kinderbetreuung für Eltern mit höheren Einkommen in Duisburg nicht mehr nur teuer, sondern sehr teuer.

Der Vorschlag der Verwaltung liegt auf dem Tisch: Um die leeren Stadtkassen zu füllen, sollen die Eltern künftig 19 Prozent der Kindergartenkosten zahlen. Diese 19 Prozent sind übrigens vom Land als Elternanteil gefordert.

Nun ist Duisburg nicht nur als Stadt arm, sondern es gibt auch jede Menge arme Bürger, in diesem Fall Eltern. Wenn diese nur bis zu 15.000 Euro im Jahr verdienen, müssen sie für ihre Kinder keine Beiträge zahlen. Insgesamt schicken in Duisburg etwa 12.000 Familien ihre Kinder in den Kindergarten, davon zahlen rund 4000 keine Beiträge.

Weitere 4000 liegen in der untersten Beitragsstufe, verdienen bis zu 20.000 Euro und zahlen bisher zwischen 20 und 30 Euro, je nach Anzahl der Betreuungsstunden in der Woche. Die restlichen 4000 Eltern mit Kindergartenkindern verteilen sich relativ gleichmäßig auf die übrigen sechs Beitragsstufen.

Die Gebühren

Wer Kinder unter zwei Jahren in Kindertageseinrichtungen hat, musste bisher genau das doppelte der Beiträge aus der nebenstehenden Tabelle zahlen. Mit dem Verwaltungsvorschlag zur Gebührenerhöhung, erhöhen sich auch die Kosten für Eltern mit Kindern, die jünger sind als zwei Jahre und eine Kita besuchen, um 50 Prozent.

Keine Kindergartenbeiträge in Düsseldorf

Und für die wird es wesentlich teuer, wenn sie die vom Land geforderte 19-Prozent-Quote nun zahlen müssen, wie die Verwaltung es vorschlägt. Denn bisher zahlen die Eltern in Duisburg „nur“ zwölf Prozent der Gesamtkosten im Kindergartenbereich.

Um die neue Quote zu erreichen müssten die Eltern jeweils etwa 50 Prozent mehr zahlen, als es jetzt der Fall ist, hat Jugendamtsleiter Thomas Krützberg errechnet. So zahlt eine Familie in der höchsten Beitragsstufe bisher 315 Euro für die Maximalbetreuung von 45 Stunden im Monat. Mit der neuen Regelung wären es rund 472,5 Euro.

Auch die günstigste Variante, bei der Eltern mit einem Einkommen bis 20.000 Euro ihre Kinder für 25 Stunden in den Kindergarten schicken, erhöht sich dann von 20 auf 30 Euro. Wollen sie ihre Kinder 45 Stunden pro Woche betreuen lassen, würde der Beitrag von 30 auf 45 Euro steigen.

Nur als Vergleich: In der benachbarten Landeshauptstadt Düsseldorf zahlen die Eltern keine Gebühren, der Kindergartenbesuch dort ist frei.

Nun hat die kommunale Politik das Wort.