Duisburg. Das Verhalten des Duisburger Bürgermeisters und CDU-OB-Kandidaten Benno Lensdorf nahmen die Gewerkschafter beim Arbeitnehmer-Empfang im Rathaus mit Unverständnis auf.

Mit einem kritischen Blick auf die soziale Lage im Lande, die „besorgniserregend“ sei, hat am Montag SPD-Bürgermeister Manfred Osenger beim Arbeitnehmerempfang der Stadt im Rathaus die Gäste im dicht gefüllten Foyer des Rathauses auf den 1. Mai eingestimmt.

Der Sozialdemokrat ging in seiner Rede nicht mehr auf das politische Fingerhakeln ein, das sein CDU-Kollege Benno Lensdorf im Vorfeld ausgelöst hatte. Der Christdemokrat, der bekanntlich von Amts wegen solange der erste politische Repräsentant der Stadt ist, wie der Posten des OB nicht neubesetzt ist, hatte im Vorfeld des städtischen Arbeitnehmerempfanges angekündigt, er werde der Veranstaltung fernbleiben („Ich lass mich doch nicht auspfeiffen!“), woraufhin der 2. Bürgermeister Manfred Osenger diese Aufgabe übernommen hat („Das mache ich doch sehr gerne!“).

Unverständnis im Rathaus

Das Verhalten des CDU-Mannes und aktuellen OB-Kandidaten wurde am Montag im Rathaus mit Kopfschütteln und Unverständnis aufgenommen. Er habe wohl bis heute nicht verstanden, was genau beim Arbeitnehmerempfang des vergangenen Jahres abgelaufen sei, mutmaßten Gewerkschafter. Im vergangenen Jahr hatten die Gewerkschaften den Arbeitnehmer-Empfang von OB Sauerland boykottiert und zu einer Gegenveranstaltung geladen.

Von diesem Konflikt indes war am Montag nichts mehr zu spüren, auch wenn nicht sehr viele Christdemokraten bei diesem Empfang auszumachen waren. Dafür waren zwei OB-Kandidaten im Publikum (Ingrid Fitzek von den Grünen und SPD-Mann Sören Link), die den Kontakt zum Volke suchten.

So voll, wie schon lange nicht mehr

Es sei hier so voll wie schon lange nicht mehr, resümierte der DGB-Chef Rainer Bischoff. Und die Gäste hörten den zwei kurzen wie kurzweiligen Reden von Bürgermeister Osenger und dem Personalratsvorsitzenden der Stadt, Rainer Hagenacker, genau zu und spendeten zustimmenden Applaus. Zum Beispiel dann, als Osenger den künftigen OB - wer immer es sein werde - aufforderte, er möge in 2013 bitte ebenso wie seinerzeit Alt-OB Josef Krings die Arbeitnehmer mit der würdigen Amtskette die Ehre erweisen. Oder als Hagenacker davor warnte, im Lichte des nahenden Haushaltssanierungsplanes den Spruch zu akzeptieren, der Sparplan „sei alternativlos“.