Duisburg. .

Mit acht Konzerten ist das Klavier-Festival Ruhr „in diesem Jahr besonders stark in Duisburg vertreten“, wie Intendant Franz Xaver Ohnesorg gestern betonte. Zwei Konzerte in der Gebläsehalle des Landschaftsparks Nord sind bereits ausverkauft: Alice Sara Ott mit Mozart, Schubert und Mussorgsky am 14. Mai sowie am 16. Mai das Gershwin Piano Quartet, das anlässlich des 75. Todestags seines Namensgebers eigene Gershwin-Arrangements zum Klingen bringt.

Dritter Termin in der Gebläsehalle ist der Auftritt des Duos Maki Namakewa und Dennis Russel Davies, das für seine unkonventionellen Programme bekannt ist, am 3. Juni: Sie verneigen sich vor dem Jubilar Claude Debussy (150. Geburtstag) mit „Six épigraphes antiques“ und „En blanc et noir“. Dann wenden sie sich dem 1954 in Köln verstorbenen Komponisten und Pianisten Walter Braunfels zu, der neben Richard Strauss und Franz Schreker zu den erfolgreichsten Komponisten der Weimarer Republik gehörte, ehe seine Karriere von den Nazis zerstört wurde.

Ausnahmetalent Rafal Blechacz

Den Festival-Auftakt in der Mercatorhalle macht am 8. Mai Daniel Barenboim, der zum ersten Mal in Duisburg zu erleben ist. Dabei konzentriert er sich ganz auf Franz Schubert. Neben vier Impromptus spielt er die A-Dur-Sonate, von deren „himmlischen Längen“ Robert Schumann schwärmte.

Auf den nicht nur in der Musikwelt verehrten Meister Barenboim folgt am 6. Juni mit Rafal Blechacz ein junger Pianist, der beim Chopin-Wettbewerb 2005 so unangefochten siegte, dass die Jury keinen zweiten Preis vergab; außerdem erntete er vier Sonderpreise. „Ich bin kein Typ, der das Publikum mit irgendwas schockieren oder eine Show machen will“, so der Pole, der seine Konzerttätigkeit sorgfältig dosiert und immer noch sonntags die Orgel in seinem Heimatort Naklo nad Notecia spielt. Nach Bach, Beethoven und der „Suite Bergamesque“ von Debussy wendet er sich seinem Landsmann Karol Szymanowsky zu.

Weitere Termine

In einer Doppelrolle als Dirigent und Pianist ist Wayne Marshall am 10. Juni zu erleben. Mit dem WDR-Rundfunkorchester, das sein Festival-Debüt gibt, reist er in das New York, wie es George Gershwin in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts erlebte. Unter anderem auf dem Programm: das Concerto in F.

Ein Gipfelwerk der Pianistenliteratur führt Hélène Grimaud am 26. Juni auf: Die h-Moll-Sonate von Franz Liszt, die sie flankiert mit Werken von Mozart, Berg und Bartok.

Bereits 2006 hat Jazz-Trompeter Till Brönner mit Musikerfreunden einen umjubelten Festival-Schlusspunkt in der Henrichshütte in Hattingen gesetzt. In die Mercatorhalle bringt er am 14. Juli die Pianisten Vladislav Sendecki und Joe Sample („The Crusaders“) sowie Christian von Kaphengst (Bass) und Wolfgang Haffner (Drums) mit.

Karten: 01805/500 803 und www.klavierfestival.de.