Duisburg. . In Duisburg wird am Mittwoch die zweite Bombe binnen 14 Tagen entschärft: Der Blindgänger wurde bei Luftbildauswertungen für die Abrissarbeiten zum Grüngürtel Nord entdeckt. Die Autobahn 42 wird am Mittag gesperrt. 10.000 Anwohner und Thyssen-Krupp sind betroffen.

Mit Hilfe von Luftbildauswertungen wurde am Dienstag ein Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden: Eine amerikanische Zehn-Zentner-Bombe mit Aufschlagzünder liegt in Beeck im Bereich von Friedrich-Ebert-Straße, Arnold-Overbeck-Straße und Autobahn 42. Die „Kampfmittelüberprüfung“ steht im Zusammenhang mit den Abrissarbeiten für den „Grüngürtel Nord“. Der Kampfmittelbeseitigungsdienst wird am Mittwoch um 14 Uhr mit der Entschärfung beginnen.

In der Evakuierungszone von 500 Metern Umkreis müssen 2300 Anwohner ihre Wohnungen verlassen. In der Sicherheitszone von 1000 Metern sind 7.700 Anwohner betroffen. Der Bereich im 500-Meter-Umkreis um die Fundstelle muss bis 13 Uhr geräumt werden. Darin stehen zwei Hochöfen von Thyssen-Krupp Steel. Davon wird einer heruntergefahren, weil die Bedienungsmannschaft evakuiert wird. Der andere ist außer Betrieb, weil er neu zugestellt wird.

Zuletzt entschärfter Blindgänger wäre beinahe detoniert

An der Autobahn 42 in Duisburg-Beeck/Bruckhausen wurde ein Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden. Dieser soll am Mittwochmittag ab 14 Uhr entschärft werden. Auch die A 42 muss gesperrt werden.
An der Autobahn 42 in Duisburg-Beeck/Bruckhausen wurde ein Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden. Dieser soll am Mittwochmittag ab 14 Uhr entschärft werden. Auch die A 42 muss gesperrt werden. © Stadt Duisburg

In dem Bereich bis 1000 Meter um den Fundort ist aus Sicherheitsgründen ein zivilschutzmäßiges Verhalten notwendig: Die Menschen sind aufgefordert, sich in Räumen aufzuhalten, die der Fundstelle abgewandt sind. Die Fenster der Wohnung sollten in jedem Fall geschlossen sein.

Auch Teile der Autobahn 42 werden während der Entschärfung gesperrt werden müssen. Betroffene können sich beim Call Duisburg unter der Telefonnummer 0203/94000 und im Internet unter www.duisburg.de informieren. Die Stadt wird am Dienstagmorgen Details bekanntgeben.

Die Beeinträchtigungen im Nahverkehr

Von 12.30 Uhr bis zum Abschluss der Entschärfungsarbeiten können auch die DVG-Linien 901, 905, 908 und 917 nicht wie üblich fahren. So wird der Verkehr auf der Straßenbahnllinie 901 zwischen den Haltestellen Scholtenhofstraße und Thyssen Verwaltung eingestellt, ersatzweise fahren in diesem Abschnitt Busse. Da diese einer Umleitung folgen, können die Haltestellen Matenastraße, Thyssen Kokerei, Beeck Denkmal, Brauerei, Stockumer Straße und Neanderstraße nicht angefahren werden.

Darüber hinaus endet die Linie 908 bereits an der Haltestelle Halbeisen. Für den Bus 917 ist an der Papiermühlenstraße Endstation, während die Linie 905 nicht zwischen den Haltestellen Schwalbenplatz und Papiermühlenstraße fährt.

Zweiter Blindgängerfund im Jahr 2012

Die amerikanische Zehn-Zentner-Bombe ist der zweite Blindgänger, der 2012 auf Duisburger Stadtgebiet entschärft werden muss. Am 21. März wäre beinahe eine Bombe südlich des Hauptbahnhofs explodiert, als die Sprengmeister der Bezirksregierung diese unschädlich machten. Berichte, Bildergalerien und Videos über alle Bombenentschärfungen in Duisburg seit 2007 finden Sie hier. Am 27. September 2006 wurde auf dem Gelände von Thyssen in Bruckhausen schon einmal eine amerikanische Zehn-Zentnerbombe entschärft.