Duisburg. .
Bislang haben sich 26 Interessenten gemeldet, die bei der Wahl zum Oberbürgermeister am 17. Juni als Einzelbewerber antreten wollen. „So viele gab es noch nie“, sagte Burkhard Beyersdorff, Leiter der städtischen Stabsstelle für Wahlen, auf WAZ-Anfrage. Und weitere können noch folgen.
Potenzielle Kandidaten müssen mindestens 23 Jahre alt sein, eine Altershöchstgrenze gibt es inzwischen nicht mehr. Jeder von ihnen muss bis 30. April die Unterschrift von mindestens 370 Unterstützern bei der Stabsstelle für Wahlen vorweisen. Wieso ausgerechnet 370? „Gefordert ist bei diesem Prozedere immer die fünffache Zahl der Ratsmandate einer Stadt. Wir haben in Duisburg 74. Fünf Mal 74 sind 370“, rechnet Beyersdorff vor.
Von den Parteien enttäuscht
Unterschreiben dürfen auf diesen Listen nur Wahlberechtigte der OB-Wahl – das sind alle deutschen Staatsbürger ab 16 Jahren, die in Duisburg gemeldet sind sowie alle EU-Ausländer ab 16. Nach dem Stichtag überprüfen die Stabsstellen-Mitarbeiter die Unterschriftenlisten der Einzelbewerber auf ihre Richtigkeit. Fällt diese Prüfung positiv aus, kommen die Namen der Parteilosen auf eine Vorlage für den Wahlausschuss. Der fällt die Entscheidung, wer als Einzelbewerber zugelassen wird. 2009 hatte es lediglich sechs Einzelbewerber gegeben.
Einer der möglichen Einzelbewerber ist Markus Hofmann. Der 52-Jährige lebt in Neuenkamp und betreibt eine Kfz-Werkstatt in Buchholz. Er hat bereits 50 Unterschriften beisammen und ist guter Dinge, die noch fehlenden zusammenzubekommen. „Viele Leute sind nicht mehr überzeugt von der Arbeit der Parteien“, sagt der studierte Betriebswirt. „Ich will mir die Probleme der Leute anhören und ein Oberbürgermeister sein, der wirklich für seine Bürger da ist.“