Duisburg. . Insgesamt 14 Brandstiftungen im Duisburger Norden werden zwei Brüdern zur Last gelegt - jetzt brach der ältere Angeklagte sein Schweigen. Seine Beteiligung beschrieb er mit den Worten: “Ich war nur der nützliche Idiot“.
Zwei Brüder müssen sich derzeit vor dem Landgericht für eine Serie von 14 Brandstiftungen verantworten. Zwischen April und November 2011 hatten im Duisburger Norden in vor allem Autos und Motorroller gebrannt. Am Mittwoch brach der ältere Angeklagte sein Schweigen.
Durch seinen Verteidiger ließ der 22-Jährige eine ausführliche Einlassung zur Sache verlesen. Darin räumte er ein, seinen jüngeren Bruder in der Mehrzahl der Fälle per Auto zu den Tatorten gefahren zu haben. Der kleine Bruder habe zunächst vorgehabt, Motorroller zu stehlen. „Er sagte, mit dem Verkauf von Teilen könne man Geld verdienen.“ Dann habe der 15-Jährige plötzlich Fahrzeuge anstecken wollen. „Ich habe erst gedacht, der tut das sowieso nicht.“
Versuche, dem Jugendlichen das auszureden, seien gescheitert. Immer wieder habe er sich breit schlagen lassen, seinen Bruder und weitere Geschwister bei nächtlichen Touren zu kutschieren. „Ich war naiv und dumm“, so der 22-Jährige. Auch nach den ersten Bränden will er nicht geglaubt haben, dass sein Bruder die Ankündigung weiterer Brandstiftungen umsetzen würde.
„Nur einen nützlichen Idioten gesucht“
Der 22-Jährige sieht sich von seinem jüngeren Bruder missbraucht. „Ich hatte kaum noch Kontakt zu meiner Familie“, so der Angeklagte. „Ich habe geglaubt, wenn wir was zusammen unternehmen, kommen wir wieder zusammen. Aber die haben nur einen nützlichen Idioten gesucht, der sie in der Gegend herumfährt.“ Er sei ein labiler und unsicherer Mensch. „Mein Bruder hat gesagt, wo es lang geht.“
Seinen eigenen Tatbeitrag schilderte der 22-Jährige am Mittwoch als relativ gering. Er sei nur der Fahrer gewesen, habe meist erst hinterher gemerkt, wann und wo etwas angesteckt worden sei. Bei früheren Vernehmungen durch die Polizei hatte er berichtet, sehr viel näher am Geschehen gewesen zu sein. Er sei für die Aussagen von den Beamten unter Druck gesetzt worden, behauptet der 22-Jährige.
Das selbe behauptet auch sein Bruder. Der 15-Jährige hatte den Verwandten zunächst bezichtigt, Anstifter der Brandserie gewesen zu sein. Nachdem der 22-Jährige in der Untersuchungshaft landete, änderte er seine Angaben. Auch vor Gericht schilderte er den älteren Mitangeklagten nur als Mitläufer.
Möglicherweise wird bereits am Donnerstag ein Urteil gesprochen.