Duisburg. .

Diese Jungs haben nicht nur Stil – sie können auch tanzen: Dino, Deki und Neso Salijevic sind wie geschaffen für die Bühne. „Style Revolution“ nennen die drei Brüder ihre Tanz-Gruppe. Doch es sind nicht ihre abgestimmte Kleidung oder ihr lässiges Äußeres, die das Publikum bei ihren Auftritten zum Kreischen bringen.

Es ist vielmehr die Mischung aus explosiver Körperkraft und charmanter Unterhaltung, gepaart mit artistischen Bewegungen, die den Tanz des Trios unwiderstehlich macht.

Mit entspannten Mienen sitzen Dino, Deki und Neso auf der Heizung im ersten Stock der Rheinhausenhalle und reißen Witze. Alle drei tragen beigefarbene Cargo-Hosen und karierte Hemden. An ihren Füßen leuchten weiße Turnschuhe. Es ist kurz vor elf an diesem Morgen. In einer Stunde müssen sie auf die Bühne. Aufgeregt? „Ein bisschen“, gibt Dino zu. „Aber wir waren vergangenes Jahr schon hier. Was so lala. Es kann also nur besser werden.“ Bei den 23. Duisburger Tanztagen treten sie in der Kategorie „Hip Hop und Breakdance“ an.

Kinder von der Straße holen

Geboren wurden die Salijevic-Brüder in Belgrad, der Hauptstadt Serbiens. Als Kinder mussten sie das Land verlassen, wanderten mit ihren Eltern und Geschwistern aus – nach Duisburg. Während Dino ihre Geschichte erzählt, legt sich seine Stirn in Falten. „Unsere Familie ist muslimisch geprägt. Wir wurden verfolgt, unser Haus niedergebrannt. Wir sind geflohen.“ Der Anschluss an das Leben in Deutschland ist ihnen gelungen: Die drei sprechen akzentfrei Deutsch. Deki und Neso gehen zur Schule, Dino ist angestellt als Glas- und Gebäudereiniger. Doch die Brüder sind sich einig: Wenn es nach ihnen geht, wird irgendwann das Tanzen ihr Beruf. Weil die Mädchen Tänzer mögen? Neso winkt ab. „Die kommen doch eh nur zu mir“, sagt er und lacht.

Duisburger Tanztage

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„Wir wollen eine richtige Karriere hinlegen. Wir sind die einzigen weit und breit, die amerikanischen und europäischen Style mischen“, tönt Dino selbstbewusst. Ihre Träume haben einen ernsten Hintergrund: „Wenn wir das schaffen, setzen wir uns für Kinder und Jugendliche ein, die es schwer im Leben haben.“ Bereits jetzt trainieren die Brüder mehrere Gruppen der Homberger Tanzschule Artemis, darunter viele Kinder aus Zuwandererfamilien.

Heute begleiten sie die „Power Kids“. „Wir wollen die Kinder von der Straße holen“, sagt Dino. „Wir wollen ihnen zeigen, dass man sich Respekt nicht durch Schlägereien oder Diebstahl verdient. Sondern durch Tanzen.“