Duisburg. .
Hat die Schulverwaltung getrickst, um die Anmeldezahlen für die Grundschule Obermauerstraße zu drücken? Diese Frage ergibt sich aus Unterlagen, mit denen sich derzeit Schulpolitiker auseinandersetzen.
Nachdem die Stadt die Einzugsbereiche für Grundschulen wieder eingeführt hatte, benennt die Verwaltung in Briefen an die Eltern künftiger I-Dötzchen die zuständige Schule in der Nähe. Die Einzugsbereiche spielen für die Empfehlung allerdings zunächst keine verbindliche Rolle: Wenn Eltern ihre Kinder an einer anderen Schule anmelden wollen, können sie das nach wie vor tun. Erst wenn der Antrag abgelehnt wird, kommt der Einzugsbereich ins Spiel. Die zuständige Schule muss die Kinder aus dem Einzugsbereich aufnehmen, die aus anderen kann sie ablehnen.
Unterschiedliche Zahlen
Im Fall der Schule Obermauerstraße steht nun der Vorwurf im Raum, dass Eltern, die eigentlich näher an der Obermauerstraße als an der Klosterstraße wohnen, die Empfehlung bekamen, ihr Kind an der Schule Klosterstraße anzumelden. Damit hätten eigentlich 30 statt 22 Kinder auf der Liste möglicher Anmeldungen stehen müssen.
Unterschiedliche Zahlen kursieren auch über die dem Schulreferat Anfang Dezember übermittelten Anmeldezahlen. Obwohl die Antwort lautete, das 30 Eltern ihre Kinder definitiv angemeldet hatten und eine Mutter damals noch überlegte, blieb die Zahl von 27 im Raum und wurde auch so an die Politik übermittelt. Das führte zu der Aufforderung, nur eine Klasse zu bilden und der Plan reifte, die Schule auslaufen zu lassen.Während die Schulverwaltung sich auf Prognosen beruft, dass sich die Zahl der Kinder aus dem Einzugsbereich der Obermauerstraße im nächsten Jahr nicht gravierend ändern werde, geht aus den Unterlagen hervor, dass es wohl eher doppelt so viele sein werden: 40 Kinder, die eine Empfehlung für den Besuch der Schule Obermauerstraße bekommen müssten.