Duisburg. .
Der Förderverein der Grundschule (GGS) an der Obermauerstraße verstärkt seinen Protest gegen eine befürchtete Schulschließung. Mit einer Demonstration wollen die betroffenen Eltern am kommenden Donnerstag, 15. März, für einen Erhalt der Schule kämpfen.
Wie berichtet, befindet sich das Schulgelände auf dem Grundstück, auf dem in naher Zukunft das Mercator-Quartier entstehen soll. Eine neue Grundschule ist in den Plänen bislang nicht vorgesehen. „Wir sind nicht blauäugig. Wir wissen sehr genau um die Haushaltssituation der Stadt Duisburg“, sagt Markus Kerlen, Vorsitzender des Fördervereins. Trotzdem verstehe man nicht, weshalb ausgerechnet bei der einzigen im Stadtzentrum gelegenen Grundschule der Rotstift angesetzt werde. „Die Stadt argumentiert mit angeblich massiv zurückgehenden Anmeldezahlen. Dies ist aus unserer Sicht nicht stichhaltig.“
„Schule wird dringend gebraucht“
Zum Erhalt der Gemeinschaftsgrundschule an der Obermauerstraße ruft der Förderverein der Schule am kommenden Donnerstag, 15. März, zu einer Demonstration auf. Startpunkt: Kuhtor (Ecke Königstraße/Kuhlenwall) um 14 Uhr. Nach Ansicht des Fördervereins gehöre die Schule zur Innenstadt und werde von den Kindern dringend gebraucht.
Es lägen bereits 33 Anmeldungen fürs kommende Schuljahr vor. Außerdem hätte die Stadt einen etwaigen Anmelderückgang selbst zu verantworten, da die Pressemitteilungen zum geplanten Bauprojekt ausgerechnet zu Beginn des Anmeldezeitraums herausgegeben worden seien. Dass sich dennoch so viele Eltern nicht davon hätten beirren lassen, spräche fürs Konzept und den Ruf der Schule.
"Kurze Beine – Kurze Wege"
Man erwarte nicht, dass für die etwa 150 Grundschüler eine „schöne, neuwertige Schule“ im Mercator-Quartier gebaut werde. „Wir fordern aber eine für unsere Kinder tragfähige Kompromisslösung im Bereich Wasserviertel oder der nächsten Umgebung.“ Die Angliederung an eine der Schulen an der Wrangel-, Aackerfähr oder Klosterstraße lehne man entschieden ab. Diese Lösung sei schließlich mit der Zerschlagung des bisherigen Schulbetriebs und einer Aufteilung der Kinder auf besagte Schulen verbunden.
Außerdem gelte der Wahlspruch „Kurze Beine – Kurze Wege“ für alle Grundschüler. „Es kann doch nicht sein, dass auf dem Land kürzere Schulwege geschaffen werden sollen und wir in der Duisburger Innestadt demnächst unsere Kinder mit dem Auto zur Schule fahren müssen“, argumentiert Kerlen.
Hinzu komme, dass die Stadt mit ihrem Hinweis auf den demografischen Wandel viel zu kurzfristig denke. „Wo sollen denn die Kinder zur Grundschule gehen, die in den vielleicht irgendwann einmal im Mercator-Quartier errichteten neuen Wohnhäusern ein Zuhause finden?“, fragt Kerlen. „Das erinnert an den alten Kinder- und Jugendfilm Timm Thaler, in dem ein Junge sein Lachen an einen Geschäftsmann verkauft – und es später bitter bereut. „Es wirkt so, als wolle Duisburg sein Kinderlachen ebenfalls verkaufen.“