Entlang der Düsseldorfer haben sich ab Mitte des 19. Jahrhunderts bedeutende Duisburger Familien mit großen Privathäusern angesiedelt. Wo heute das Lehmbruck-Museum steht, stand damals die Villa Böninger, in Höhe der Einmündung der Friedenstraße die der Familie Curtius. Ebenfalls auf der Friedensstraße baute die Ölfabrik Heinrich Giesen in den 1920er Jahren für einen der beiden Nachfolger des Firmengründers eine Villa, die wegen ihrer Bedeutung unter Denkmalschutz gestellt wurde.
Villa auf dem Firmengelände
Die Ölfabrik Giesen wurde 1877 an der Rheintörchenstraße 24 in Wanheimerort gebaut. Und wie in diesen Zeiten meist üblich, stand das Wohnhaus samt Nebengebäuden ebenfalls auf dem Gelände. Noch im Jahr 1912 wurde das Wohnhaus angepasst und um eine Terrasse erweitert. Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges wurden die Söhne Ludwig und Paul Inhaber der Ölfabrik. Während sich Paul Giesen auf der Parkstraße unterhalb des Kaiserbergs in Duissern niederließ, zog sein Bruder Ludwig von der damaligen Eichenstraße (heute: Eschenstraße) in Wanheimerort in die Villa an der Friedenstraße 106.
Dass es der Firma damals gut gegangen sein musste, schließen die Stadtforscher aus der Tatsache, dass neben der Villa auch eine Garage gebaut wurde. In der damaligen Zeit, so heißt es, sei das längst keine Selbstverständlichkeit gewesen. 1937 wurde eine weitere Garage für den Zweitwagen errichtet. Bis nach dem Zweiten Weltkrieg (1946) wurde Ludwig Giesen als Bewohner der Villa geführt.
Gedankenlose Planung zerstörte Stadtbild
Was bis 1956 geschah, ist den Stadtforschern noch ein Rätsel. In diesem Jahr scheint das Haus nicht bewohnt worden zu sein, denn im Adressbuch der Stadt kommt es nicht mehr vor. Erst 1959 wird der Fabrikant M. Runge als neuer Eigentümer benannt. Das Haus ist zuvor in zwei Wohnungen aufgeteilt worden. Wenige Jahre später – 1963 – wird die Gebag Eigentümerin des Hauses.
Die Entwicklung der Düsseldorfer Straße und ihrer Nebenstraßen zur mit Villen durchsetzten Prachtstraße hatte Mitte des 19. Jahrhunderts eingesetzt. Die Denkmalschützer bedauern heute allerdings die Stadtplanungen der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg und kritisieren, dass „erst durch Kriegseinwirkung und – anschließend – durch die gedankenlose Planung der Nachkriegszeit .. dieses identitätsbildende Stadtbild“ verloren ging.
Bilder einer 100-jährigen Zeitreise durch Duisburg
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