Duisburg-Wehofen. .
Fast 40 Jahre ist es her, dass Jürgen Feuchtner sich für das „alte Pumpenhäuschen“ im Herzen Wehofens interessierte. Noch heute trauert er dem alten Backsteinbau nach, der mitten auf der Kreuzung Unter den Linden/In den Bremmen stand – und damit, so Feuchtner, „den geografischen Mittelpunkt des Ortsteils bildete“.
Josef Hauprich ist einer der wenigen, die noch ein Bild von dem zweistöckigen Gebäude besitzen. Als Hobbyfotograf lichtet er seit Jahrzehnten alles ab, was ihm gefällt. Und das Pumpenhäuschen mit seinen geschwungenen Zierlinien gehörte dazu.
„Ich wollte das Gebäude kaufen, um im Erdgeschoss einen Kiosk und in der oberen Etage ein Café einzurichten.“ Aber die Politik und die Stadt wollten nicht mitspielen, obwohl Feuchtner angeboten hatte, den Backsteinbau denkmalgerecht herzurichten und zu d e m Anlaufpunkt für Jung und Alt im Ortsteil zu machen.
Neue Kanalisation
„Die Lage auf der Kreuzung schien allen zu gefährlich“, sagt der SPD-Fraktionsvorsitzende der Bezirksvertretung Walsum kopfschüttelnd. Autos indes fuhren und fahren dort nur wenige her. Ein Kreisverkehr ist dort entstanden, mit einer heute etwa 35 Jahre alten Trauerweide. Der Baum könnte als Symbol für Feuchtners Empfindungen stehen.
Das Pumpenhäuschen habe den Rheinischen Wohnstätten gehört, die für die Entwässerung der Siedlung zuständig waren, so Feuchtner. Nach der kommunalen Neuordnung 1975, als Walsum Teil von Duisburg wurde, baute die Stadt eine neue Kanalisation. In der Folge war das Häuschen, in dem das Abwasser zur Emscher gepumpt wurde, überflüssig. Bald waren die Glasbausteine eingeschlagen und die Tür aufgebrochen, das Gebäude verkam. Schließlich wurde es abgerissen – das achteckige Wahrzeichen der heute denkmalgeschützten Siedlung verschwand für immer.