Duisburg. . 124 junge Talente kämpften beim 49. Wettbewerb von „Jugend musiziert“ um ein Ticket für die Teilnahme beim Landeswettbewerb.
In den Gängen und Räumen der Niederrheinischen Musik- und Kunstschule (NMKS) wimmelte es am Samstag vor nervösen Musik-Talenten, stolzen Eltern und kritischen Juroren. Der 49. „Jugend musiziert“-Wettbewerb lockte mehrere hundert Menschen in die Räumlichkeiten der Duisserner Talentschmiede, um Zupfer, Bläser oder Streicher bei der Arbeit zu bewundern.
„Kaum einer, der heute im Orchester spielt, ist an `Jugend musiziert` vorbei gekommen“, erklärt Johanna Schie, die Leiterin der Musikschule, die große Bedeutung des Wettbewerbs. 124 Teilnehmer zwischen sieben und 21 Jahren zeigten, was in ihnen steckt. Sie waren aus rund 6000 Musikschülern auserkoren worden, an dem Wettbewerb teilzunehmen.
„Die Initiative, einen Schüler vorzuschlagen, geht meist von den Lehrern aus“, sagt Schie. In diesem Jahr konnten sich im Ensemble Schüler aus den Bereichen Duo Klavier und Streichinstrument, Duo Kunstlied oder Klavier vierhändig bewerben. Für die Solobewertung waren dieses Mal die Kategorien der Blas- und Zupfinstrumente, Bass, Musical und Orgel zugelassen.
15-minütige Solo-Show
Einer dieser Solisten ist der 16-jährige Florian Gudd, der mit seinem Ibanez-Bass schon seit Jahren an der Musikschule Unterricht nimmt. „Ich bin der einzige E-Bass-Spieler im diesjährigen Wettbewerb“, erklärt er stolz. Vor rund 30 Zuschauern und den kritischen Ohren der Juroren liefert er eine gelungene 15-minütige Solo-Show aus selbstgeschriebenen Songs und Bach-Interpretationen ab. „Ich war nicht so nervös, weil ich viele Leute um mich rum hatte, die mich abgelenkt haben“, meint er nach seinem Auftritt. „Nur in dem Moment, als ich mit meinem Bass nach vorne kam, da kam die Nervosität ein bisschen“. Insgesamt ist er jedoch zufrieden mit seinem Auftritt und hat sich kaum verspielt. Nun hofft er, es bis zum Landeswettbewerb von „Jugend musiziert“ zu schaffen.
Unterdessen geht es in drei weiteren Wertungsräumen weiter mit sanften Klängen und zarten Stimmen. Um die Mittagszeit hat Ludwig Thomas (14) an der Querflöte seinen großen Auftritt. Mitten im Publikum sitzt seine Lehrerin und fiebert mit: „Wenn er die Nerven behält, schafft er es“, dessen ist sich Lena Wehle (25) sicher. Sie unterrichtet ihren „Musterschüler“ seit anderthalb Jahren. Angefangen hat die Karriere des Flötisten jedoch schon viel früher.
Dritte Teilnahme am Wettbewerb
„Ich spiele schon sieben Jahre“, erklärt der 14-Jährige. Zum dritten Mal nimmt er in diesem Jahr an dem Wettbewerb teil. Einmal hat er es schon bis zum Landeswettbewerb geschafft, war damals aber noch zu jung, um auch beim Bundeswettbewerb anzutreten.
Gemeinsam mit Phil Speckemeyer (12) am Klavier, möchte er dieses Jahr erneut die Jury überzeugen. „Ich bin stolz, das Phil dabei ist“, sagt seine Mutter, Konny Speckmeyer (49), die ihrem Sohn gerne beim Spielen zusieht. „Vor drei Jahren spielte er das Klavier seiner Tante, das hat ihm so gut gefallen, dass wir es mit nach Hause genommen haben“, erzählt sie über den Beginn seiner musikalischen Laufbahn.
Während Ludwig und Phil noch ihr Können mit Bach- und Hindemith-Sonaten sowie Fauré Fantasien unter Beweis stellen müssen, beginnt für die Solo Zupfinstrumente bereits die Preisverleihung. „Heute werden die Preisträger verkündet und am 12. Februar findet dann das Preisträgerkonzert statt“, sagt Schie. Im März geht es dann für die talentierten Gewinner weiter zum Landeswettbewerb.