Duisburg. .

Es begann alles, als der Elektrotechnik-Student Erhan Baz einst Hunger hatte. Da war er auf der Suche nach Mahlzeiten, die auch islamischen Anforderungen gerecht werden. Doch im gesamten Umfeld der Uni Bochum wurde er nicht fündig. Was für eine Marktlücke! Also entschloss sich Baz mit seinem Bruder Ercihan „Mr. Chicken“ zu gründen. Aus dem kleinen, im Jahr 1997 eröffneten Ursprungsladen im Bochumer Uni-Center ist inzwischen eine geworden mit 15 Filialen in ganz NRW. Die erste auf Duisburger Stadtgebiet eröffnete gestern offiziell in Hochfeld auf der Wanheimer Straße.

Geschäftsführer dieses neuen Ladens sind Asim Akkurt, im Alltag als Architekt tätig, und Sami Güney. Sie entschieden sich, als Franchisenehmer einzusteigen. 30.000 Euro kostet die über zehn Jahre laufende Lizenz. „Das meiste Geld haben wir aber in den Laden selbst investiert“, sagt Akkurt. Von rund 250.000 Euro ist da die Rede. Hinzu kommen vier Monate Arbeitszeit, die in die Renovierung der Räumlichkeiten (eine frühere Eckkneipe) gesteckt wurde.

Große Zielgruppe in Hochfeld

Vom Standort in Hochfeld ist das Duo überzeugt. Der Anteil junger Menschen mit Migrationshintergrund sei hier besonders groß. Und diese gehören auch zur Zielgruppe, die das Schnellrestaurant ansprechen will. Die Produktpalette umfasst – der Name „Mr. Chicken“ lässt es erahnen – vor allem Produkte aus Hähnchenfleisch – wie etwa Burger oder Döner Kebab. „Aber es gibt auch Rindfleisch, Fisch, frische Salate und Kaffeespezialitäten“, so Akkurt und Güney.

Duisburg ist die erste von insgesamt zehn geplanten Filialeröffnungen in 2012. Die nächsten sollen, sagt Firmengründer Erhan Baz, in Frankfurt, Stuttgart und Mannheim folgen. „80 Prozent unserer Läden sind in 1a-Lagen zu finden“, so Baz. Die 100 Quadratmeter große und 40 Sitzplätze bietende Filiale in Hochfeld sei zwar „nur“ eine 1c-Lage, dennoch ist auch der Kettenchef vom Erfolg überzeugt: „Die individuelle Betreuung unserer Franchisenehmer ist das Wichtigste überhaupt. Wir beraten sie auch bei der Auswahl des Standortes. Und dieser hier schien auch aus unserer Sicht optimal zu sein.“

Potential für acht Filialen in Duisburg

Und die Hochfelder Filiale muss nicht die letzte auf Duisburger Stadtgebiet bleiben. Baz will hier das Potenzial für insgesamt acht Filialstandorte erkannt haben. „Unsere ersten Ansprechpartner sind dabei immer bereits vorhandene Lizenznehmer. Aber alles nacheinander: Jetzt sollen Herr Akkurt und Herr Güney erst einmal schauen, dass ihre erste Filiale gut läuft.“

Dafür sollen künftig rund zehn Mitarbeiter sorgen, die während der Öffnungszeiten (11-23 Uhr) in dem Lokal beschäftigt sind. Beide Geschäftsführer wollen darauf achten, dass nicht nur vor, sondern auch hinter der Theke Menschen mit Migrationshintergrund willkommen sind. „Wir wollen bald auch ausbilden“, blickt Sami Güney voraus. In der Anfangszeit seien, so Baz, aber erfahrene Kräfte aus dem Firmen-Stammsitz Gelsenkirchen im Einsatz. Die neuen Mitarbeiter folgen bald.