Duisburg. .
Die Ehe zwischen einem 22-jährigen Kurden und seiner 19-jährigen Frau war keine glückliche. Schließlich hatten Braut und Bräutigam auch wenig zum Entschluss der Eltern beizutragen gehabt. Im Mai 2011 floh die junge Frau in ein Frauenhaus. Was folgte, brachte dem Ehemann eine Verurteilung vor dem Amtsgericht Duisburg ein.
Gefährliche Körperverletzung warf die Anklage dem 22-jährigen Hilfsarbeiter vor. In einem Elektronik-Discounter des Einkaufszentrums Forum hatte er am 19. Mai seine junge Frau in ein Regal geschleudert, sie getreten und geschlagen.
Der Angeklagte ließ durch seinen Verteidiger ein umfassendes Geständnis vortragen. Als die Ehefrau über Nacht verschwand, sei der Angeklagte von der Familie der 19-Jährigen unter Druck gesetzt worden. „Es gab sogar Verdächtigungen, er habe seine Frau getötet und verschwinden lassen.“ Zufällig habe der Schwager der Geschädigten sie am Tattag im Forum gesichtet und gleich die halbe Familie alarmiert. „Mein Mandant, der unter dem Druck archaischer Familienvorstellungen stand, befand sich in einer emotionalen Rage“, so der Verteidiger.
Ein Zeuge: „Er ist in Bruce-Lee-Manier herangestürmt und hat zugetreten“
Das Opfer hatte sich Security-Leuten anvertraut. Doch der Umstand, dass die Wachleute die junge Frau vor den aufgeregten Verwandten in einem Büro in Sicherheit bringen wollten, konnte den Angeklagten nicht von seinem Angriff abhalten. „Er ist in Bruce-Lee-Manier herangestürmt und hat zugetreten“, erinnerte sich ein Zeuge.
Die 19-Jährige berichtete, sie habe furchtbare Angst gehabt. „Ich habe nur noch einen Schlag in den Rücken verspürt, dann weiß ich nichts mehr.“ Zeugen sagten aus, der 22-Jährige habe in blinder Wut auf die am Boden liegen Frau eingeschlagen.
Der bislang nicht vorbestrafte Mann kam mit einem vergleichsweise milden Urteil davon. Eine achtmonatige Freiheitsstrafe wurde auf drei Jahre zur Bewährung ausgesetzt. Obendrein muss er 900 Euro Geldbuße zahlen.