Duisburg.

In den Kalender geschaut, flugs die Tage seit dem 18. September 2008 addiert und einen Aktionstag daraus gemacht: Das Forum feiert am Freitag den 1000. Öffnungstag.

Weil sich Besucher an drei Nebeneingängen ungezählt vorbeimogeln können, will sich Center-Manager Lutz Müller nicht genau festlegen: Aber in den gut drei Jahren seit dem Start haben rund 30 Millionen Kunden den Weg unter die goldene Himmelsleiter gefunden, rund 30.000 sind es durchschnittlich am Tag. Mit absoluten Umsatzzahlen hält sich Müller zurück. Aber die Kunden lassen wohl deutlich über 130, 140 Mio € in den 80 Geschäften des Einkaufszentrums, das das Gesicht und die Attraktivität der City fraglos nachhaltig verbessert hat.

Zufriedenstellend, nicht überragend

Für den Handel zählt noch das Gutschein-Geschäft, der Bargeld-Geschenk-Einkauf und die Umtauschzeit nach den Festtagen mit zum Weihnachtsgeschäft, doch der Einzelhandelsverband kann schon jetzt Kassensturz machen und eine Bilanz ziehen. Und das hört sich bei seinem Verbands-Geschäftsführer Wilhelm Bommann so an: „Überwiegend zufriedenstellend, aber nicht überragend“. Der Handel erwartet Umsatzzahlen, die „knapp das Vorjahresergebnis erreichen“. Auch Forum-Chef Lutz Müller verzeichnet viel Frequenz in der Stadt, aber nicht immer volle Tüten. Bommann wie Müller sehen zudem: Das Internet, das Online-Shoppen, wird mehr und mehr zum starken Konkurrenten.
Zudem gibt es laut Bommann Gewinner und Verlierer: Textil habe sich bei dem Wetter schwer getan, Unterhaltungselektronik und vor allem Bücher boomten dagegen.

Das Forum wächst kontinuierlich: Jahr für Jahr im einstelligen Bereich um Kundenzahlen und Pkw-Einfahrten (die Millionengrenze ist geknackt) und zweistellig im Umsatz. Dazu diese weitere Zahl: 98 Prozent der Duisburger, so eine Befragung, kennen das Forum. Ein Top-Wert. Doch das Forum will mehr, vor allem mehr Kunden aus dem Umland, aus den benachbarten Revierstädten, aus dem Niederrhein. Und aus den Niederlanden. Rund 35 Prozent der Besucher sind bislang auswärtige. „Wir sind in der Markt-Durchsetzungsphase“, nennt das der Branchenprofi.

"Wir haben einen guten Mix"

Stattliche 220 Millionen Euro ließ sich Multi Development den Bau des Einkaufszentrums kosten, das 2010 den Preis des besten Shoppingcenters Europas einheimste. Gut angelegtes Geld, denn gerade die „Werthaltigkeit“ in Architektur und Aufenthaltsqualität kommen offenbar bei den Kunden an. Ein staunendes „Boah eyh“ von Jugendlichen ist Müller dabei ebenso viel wert wie der respektable „Best Ager“, der sich bei Karstadt oder Pohland einkleidet. „Wir haben einen guten Mix“, sagt der Manager.

Forum und Innenstadt: Das befruchtet sich gegenseitig. Zugleicht formuliert Müller die gleiche Kritik am Factory Outlet in Hamborn: Es treffe die City in ihrer Kernkompetenz, dem Textilbereich. Und das „Timing“ stimme nicht: „Die Innenstadt ist noch nicht so gefestigt, dass es das FOC einfach wegsteckt“, warnt der Forum-Chef. Gleichzeitig sieht er aber den City-Handel in der Pflicht: mit einheitlichen Öffnungszeiten.