Duisburg.

Erst „Ulli“, dann „Andrea“: Der milde Winter bringt einen Sturm nach dem nächsten. Dienstag abends und nachts wütete Sturmtief „Ulli“ mit bis zu 100 Stundenkilometern über Nordrhein-Westfalen, ab Mittwoch Abend treibt “Andrea“ ihr Unwesen. Dem ersten weiblichen Sturmtief des Jahres werden noch höhere Windgeschwindigkeiten prognostiziert.

Doch zumindest „Ulli“ richtete in Duisburg relativ wenig Schaden an. Der Stadtförster Stefan Jeschke konnte gerade einmal drei sturmbedingt umgekippte Bäume feststellen: „Da braucht es schon etwas höhere Windgeschwindigkeiten, um auch gesunde Bäume zum Kippen zu bringen“. Das würde laut Jeschke normalerweise erst ab Windgeschwindigkeiten stärker als 130 Stundenkilometern passieren wie bei dem Orkan Kyrill, der im Januar 2007 über Deutschland hinweg zog. Aber auch vom Regen aufgeweichter Boden führe dazu, dass bei Sturm gesunde Bäume fallen.

Der Förster läuft bei der sogenannten „Verkehrssicherungskontrolle“ im Jahr Hunderte Kilometer Waldweg ab, um kranke Bäume zu finden und diese aus dem Verkehr zu ziehen. Aber auch wenn ein Orkan wie „Ulli“ oder „Andrea“ nur bedingt stark genug ist, um auch gesunde Bäume umzupusten, warnt er dennoch eindringlich davor, bei solchem Wetter im Wald spazieren zu gehen: „Dienstag Abend habe ich noch Spaziergänger im Wald gesehen, das ist wirklich leichtsinnig und gefährlich“.

22 Feuerwehreinsätze für „Ulli“

Die Duisburger Feuerwehr musste für „Ulli“ insgesamt 22 Mal ausrücken. Zu wirklich gravierenden Schäden kam es aber laut Feuerwehr-Pressesprecher Michael Haupt nicht. Die Hälfte der Einsätze musste die Feuerwehr wegen umgestürzter Bäume fahren, die beispielsweise auf die Straße oder auf Autos gestürzt waren. Elf Mal rückten die Feuerwehrleute wegen sogenannter loser Bauteile aus. „Das können zum Beispiel Dachziegel, Reklametafeln oder auch Bauzäune sein“, erklärt Haupt.

„Andrea“ wird voraussichtlich heftiger als „Ulli“

Laut Deutschem Wetterdienst sind solche Stürme nichts Ungewöhnliches. Allerdings würden diese nicht immer auch Nordrhein-Westfalen treffen. „Wo genau der Orkan tobt, ist mehr oder minder Zufall“, erklärt Diplom-Meteorologe Christoph Hartmann vom Deutschen Wetterdienst. Die „erste Dame des Jahres“ lege voraussichtlich gegenüber Sturm „Ulli“ noch ordentlich zu – am Donnerstag Nachmittag kann „Andrea“ laut Hartmann auch im Flachland bis zu 110 Stundenkilometer erreichen.