Essen. Sturmtief “Ulli“ ist überstanden, aber schon am Donnerstag drohen mit “Andrea“ neue Schauer, Gewitter und orkanartige Böen. Der Deutsche Wetterdienst warnt in weiten Teilen Nordrhein-Westfalens vor dem aufziehenden Unwetter. DerWesten berichtet am frühen Donnerstagmorgen mit einem Liveticker von den Auswirkungen des Sturms.
Während sich das Wetter am Mittwoch zunächst beruhigte, wird der nächste Sturm in NRW bereits für Donnerstag erwartet. In der Nacht zum Donnerstag erreicht voraussichtlich das Sturmtief "Andrea" Deutschland. Der Deutsche Wetterdienst warnt ab der zweiten Nachthälfte in Nordrhein-Westfalen vor Sturmböen der Stärke 9 (um 85 km/h), teils aber auch vor schweren Sturmböen der Stärke 10 (um 95 km/h). Im Flachland sind sogar Windgeschwindigkeiten von bis zu 110 km/h möglich.
Sturmtief Andrea soll Donnerstag in NRW wüten
In den Frühstunden des Donnerstages zieht dann die Kaltfront von Orkantief "Andrea" durch. Tagsüber sind Schauer, Gewitter und orkanartige Böen der Stärke 11 (um 110 km/h) zu befürchten. Das neue Sturmtief soll noch heftiger werden als sein Vorgänger "Ulli". Und es bringt bereits jetzt den Alltag der Menschen durcheinander. Die Stadt Bochum hat wegen der erwarteten Sturmböen die Wochenmärkte am Donnerstag abgesagt.
Betroffene Gebiete in NRW sind: Bergisches Land, Eifel, Haarstrang, Köln-Niederrheinische-Bucht, Niederrhein, nördliches Weserbergland, östliches Münsterland, östliches Ruhrgebiet, Regierungsbezirk Arnsberg, Regierungsbezirk Detmold, Regierungsbezirk Düsseldorf, Regierungsbezirk Köln, Regierungsbezirk Münster, Rhein-Sieg, Sauerland, südliches Weserbergland, westliches Münsterland und westliches Ruhrgebiet.
B224 bei Bottrop ist noch bis Donnerstagabend gesperrt
Bereits Sturmtief "Ulli" hat für viel Chaos gesorgt. In Ennepetal mussten 290 Fahrgäste aus einer Bahn evakuiert werden, nachdem ein Baum auf die Schienen gestürzt war. Die B224 bei Bottrop ist nach umgestürzten Pappeln in der Nacht auch noch bis zum Donnerstagabend wegen Baumschnittarbeiten in beiden Richtungen voll gesperrt. Der Grund dafür ist, dass der Grundstückseigentümer entschieden hat, alle 150 Pappeln aus Sicherheitsgründen auf seinem Grundstück entlang der B224 zu fällen.
Die Bäume sind durchschnittlich 30 Meter hoch und halten den aktuellen Windlasten durch die Stürme "Ulli" und "Andrea" nicht stand. Zu diesem Ergebnis kam ein Baumgutachter. Auch aus Sicht des Landesbetriebes Straßenbau Nordrhein-Westfalen, der in diesem Zusammenhang die Sperrung der Straße durchführt, müssen die Bäume weichen, um die Verkehrssicherheit auf der B224 weiter zu gewährleisten. Am Dienstag ist bereits eine Pappel umgestürzt.
Stromausfälle durch Sturmtief Ulli in verschiedenen Städten
Sturmtief Ulli hat darüberhinaus am Dienstag zahlreiche Einsätze von Polizei und Feuerwehren ausgelöst. Bäume wurden entwurzelt, Ziegel flogen von den Dächern, Lastwagen und Anhänger kippten um. Wegen des Sturms fiel im niederrheinischen Emmerich der Strom aus. Auch in Rheinberg mussten die Menschen von circa 17 bis 18 Uhr ohne Strom auskommen. Ebenso fiel der Strom in zehn Bochumer Haushalten aus.
Zudem haben starke Orkanböen haben in Herne einen schweren Arbeitsunfall verursacht. Ein Mann wurde schwer verletzt. Am Abend musste auch der russische Staatszirkus eine Vorstellung in Krefeld wegen des Strums absagen. In Oberhausen verschob man die Aufführung von Cats im Theaterzelt vor dem Einkaufszentrum "Centro". In Düsseldorf ist ein drei Meter großes Emblem des Fußballvereins Fortuna durch die Windböen zerstört.