Duisburg. Vergangene Woche kam es in Duisburg zu einem tödlichen Verkehrsunfall - ein Fußgänger wurde nachts beim Überqueren der Straße überfahren. Damit ist eine Diskussion um die Nachtabschaltung von Ampeln neu entbrannt. Seit Beginnn der Nachtabschaltung 2007 stieg die Zahl der Unfälle mit Personenschäden.
Noch ist nicht klar, ob der tödliche Verkehrsunfall am späten Freitagabend, bei dem ein 56-jähriger Fußgänger auf der Mündelheimer Straße ums Leben kam, mit der Nachtabschaltung der Ampelanlage ursächlich zu tun hatte. Dennoch ist das Unfallgeschehen im Zusammenhang mit der Nachtabschaltung wieder ein Thema, das Verwaltung und Rat beschäftigt.
Vor der Nachtabschaltung ereigneten laut Statistik sich an den betroffenen Kreuzungen in der Zeit von Januar 2004 bis Juli 2007 drei Verkehrsunfälle mit Personenschäden, darunter eine schwer verletzte Person. Demgegenüber stieg die Zahl im vergleichbaren Zeitraum von August 2007 bis Dezember 2010 drastisch: Es gab 78 Verkehrsunfälle mit Personenschäden, darunter zwölf Schwer- und 125 Leichtverletzte. 49 Unfälle fielen in die Kategorie „schwerwiegend“. Anja Huntgeburth, Sprecherin der Stadtverwaltung: „Wir sehen deshalb Handlungsbedarf.“
"Sicherheit geht vor"
Erschüttert von der Nachricht über den tödlichen Unfall zeigte sich die Politik. Rainer Enzweiler, Vorsitzender des Ausschusses für Wirtschaft, Stadtentwicklung und Verkehr: „Man muss aber die genaue Ursache des Unfalls untersuchen. Auf jeden Fall muss gelten: Sicherheit geht vor. Wir warten die Vorlage der Verwaltung zum Thema Nachabschaltung ab und werden sie intensiv diskutieren.“ Ausschussmitglied Claudia Leiße (Grüne): „Ich glaube aber nicht, dass die Ursache an der abgeschalteten Ampel lag. Ampeln bieten eine trügerische Sicherheit. In Duisburg wird immer noch zu schnell gefahren.“ In anderen Städten würden positive Erfahrungen mit der Nachabschaltung gemacht.
Für das laufende Jahr stellt die Polizei in diesen Tagen die Unfallstatistik zusammen. Stefan Hausch, Pressesprecher der Duisburger Polizei: „In diesem Jahr gab es bislang keine Aufschaltung einer Ampel, die auf unsere Empfehlung hin erfolgte.“ Die Polizei könne auch nur Empfehlungen aussprechen. Handeln müsse die Stadtverwaltung.
Rathaus denkt über 24-Stunden-Betrieb nach
Wie die WAZ erfuhr soll im Rathaus zur Zeit darüber nachgedacht werden, dass nach zwei Unfällen an einer abgeschalteten Ampel innerhalb zweier aufeinander folgenden Jahre die Lichtsignalanlage wieder in den 24-Stunden-Modus geschaltet werden soll.