Mehr Unfälle, seit Ampeln nachts dunkel blieben – das hat die Kommunalpolitiker aufgeschreckt. Sie forderten einen detaillierten Erfahrungsbericht zur „Nachtabschaltung von Lichtzeichenanlagen”, der nur teilweise für Erhellung sorgt.
Denn der Anstieg der Unfallzahlen ist nicht durchgängig: In zwei der sieben Stadtbezirke krachte es weniger als zuvor, in einem blieben die Zahlen gleich, und in vier Bezirken gab's mehr Unfälle als zuvor.
An einigen Unfallschwerpunkten sei die Nachtabschaltung wieder aufgehoben worden, erläuterte Martin Linne vom Stadtentwicklungsdezernat gestern den Verkehrspolitikern. Diverse Kreuzungen würden zu Kreisverkehren umgebaut, aber bei den meisten Ampeln werde es bleiben wie bisher: dunkel bei Nacht.
Die Mehrzahl aller Unfälle an abgeschalteten Ampeln, so Linne weiter, sei auf Nichtbeachtung der Vorfahrtsregeln zurückzuführen. Und das, obwohl an allen Kreuzungen Schilder die Lage eindeutig erkennbar machten.
Am kommenden Mittwoch werden Vertreter der Stadt das potenzielle Verkehrsproblem Nr. 1 in Duisburg erneut thematisieren, den Oberbürgermeister-Karl-Lehr-Brückenzug zwischen Kaßlerfeld und Ruhrort. Das betagte Bauwerk gilt als dringend erneuerungsbedürftig, und im Verkehrsausschuss erinnerte Bürgermeister Benno Lensdorf noch einmal an die Sperrung der Aakerfährbrücke vor einigen Jahren, die wegen Einsturzgefahr notwendig wurde.
Fast 20 Mio Euro beträgt der städtische Anteil an den Brückenschlägen über Ruhr, Hafenkanal und Kaiserhafen, wobei unterschiedliche Förderhemmnisse den Neubau bisher unmöglich erscheinen lassen. Würde kein Geld freigegeben, könnte die Stadt drei der Brücken an den Hafen zurückgeben. Stabiler würden sie dadurch aber nicht.