Duisburg. .
Rund 1000 Gäste kamen am zweiten Advent beim ökumenischen Gottesdienst zum Barbara-Tag in der Werkshalle des Elektrobetriebs der Hüttenwerke Krupp-Mannesmann (HKM) zusammen. Menschen unterschiedlicher Herkunft, Anhänger verschiedener Religionen – vereint in Gesang und Gebet.
Sie machten sich eines bewusst: Wir alle sind Migranten. Schließlich hat sich jeder in seinem Leben schon einmal fremd gefühlt und war auf Gastfreundschaft angewiesen. Die Theologin Petra Bosse-Huber, Vize-Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland, brachte diesen Gedanken in ihrer Predigt zum Ausdruck. „Jeder kennt doch das Gefühl, irgendwo fremd zu sein. Vielleicht so, wie ich mich an meinem ersten Schultag fremd fühlte.“ In Wirklichkeit seien wir jedoch eine Familie und gehörten zusammen, erklärte sie.
Dieses Gefühl der Zusammengehörigkeit wurde bei der Feier, die auf Leinwänden in die anliegenden Werkshallen übertragen wurde, da nicht alle vor der Bühne einen Platz finden konnten, mehr als deutlich. Gesänge auf Deutsch und Englisch, mehrsprachige Dia-Präsentationen sowie bunte Tanzdarbietungen, die orientalische und westliche Klänge miteinander verbanden, zauberten den Gästen ein Lächeln aufs Gesicht.
Deutsch-türkisches Abkommen
Peter Gasse, Mitglied der Geschäftsführung der Hüttenwerke Krupp-Mannesmann, war mehr als zufrieden mit der Veranstaltung, die sich in ihrer siebten Auflage auf Grund des genau 50 Jahre zurückliegenden deutsch-türkischen Abkommens mit der Thematik der Fremdheit befasste: „Ich wünsche mir, dass die Gäste den Gedanken der Gemeinschaft mit nach Hause nehmen und in ihr Leben einfließen lassen.“
Gerade durch die Terroranschläge mit nationalsozialistischem Hintergrund, die zur Zeit durch die Medien gehen, hätten Menschlichkeit und Aufgeschlossenheit besondere Bedeutung bekommen. „Der Inhalt der Veranstaltung stand jedoch bereits vor den Morden fest“, erklärte Gasse und fügt hinzu: „Dass Begriffe wie Fremdheitsempfinden jetzt wieder eine ganz andere Bedeutung bekommen, ist schlimm. Umso wichtiger ist eine Veranstaltung wie heute, in der man sich an der Gemeinschaft erfreuen kann.“