Der Tradition des Bergwerks Walsum wollte man treu bleiben, obwohl der Pütt seit mehr als einem Jahr geschlossen ist. Und so richtete am Sonntag der Knappenverein Walsum erstmalig die Feier zu Ehren der heiligen Barbara, der Schutzpatronin der Bergmänner, am neuen Ort in der Elisabeth-Kirche aus.
Das Bergwerk Walsum gibt es nicht mehr, doch die Tradition der Barbarafeier sollte gepflegt, die Gemeinschaft aufgebaut und erweitert werden.
So fand man sich in dem Gotteshaus ein, um gemeinsam das Fest zu begehen.
Der Knappenverein wurde ursprünglich gegründet, um Bergmänner zu unterstützen. Heute hat er sich auf die Fahnen geschrieben, die ,,Tradition und die mit ihr verbundenen Werte zu pflegen”, so Uwe Reichow, Vorsitzender des Knappenvereins.
Gemeinsam feierte man einen ökumenischen Gottesdienst. Robert Lendzian, Diakon der katholischen Kirche Walsum, Pfarrer Jürgen Widera vom Kirchlichen Dienst in der Arbeitswelt, und Birol Karakaya, Imam der Merkez Moschee Marxloh, betonten den Wert der Gemeinschaft. Klanggewaltig unterstützten die Feier der Glückauf-Chor Walsum und die Bergkapelle Niederrhein mit Weihnachtlicher Musik und Bergmannsliedern. Auch die Kinder der Vennbruch-Schule steuerten ihren Gesang zur musikalischen Untermalung bei.
Dieter Sichtig, selbst Mitglied im Knappenverein, berichtet, wie traurig man über die Schließung des Bergwerkes war. Mittlerweile habe man sich damit abgefunden und sei froh darüber, dass die Tradition der Barbarafeier auch in diesem Jahr fortgeführt wurde. ,,Auch in der nähren Zukunft wollen wir daran festhalten”, so Sichtig.
Die Schutzpatronin
Die Heilige Barbara ist die Schutzpatronin der Bergmänner. Der Legende nach ist St. Barbara eine der frühchristlichen Frauen, die für ihre Überzeugung den Märtyrertod starben. Sie lebte in Nikomedia (heute Izmit, in der Türkei). Zum Zorn ihres Vaters bekannte sie sich zum Christentum. Als der Vater sie töten wollte, flüchtete sie in einen Felsspalt, der sich wie durch ein Wunder vor ihr öffnete. Von einem Hirten verraten, fand sie schließlich den Tod. Dargestellt wird die Heilige Barbara meist mit einem dreifenstrigem Turm (in einem solchen war sie gefangen), mit Hostie und Kelch. Traditionell werden zu Ehren der Heiligen am 4. Dezember Obstzweige geschnitten, die bis Heiligabend in der Wohnung zum Blühen kommen.