Duisburg.

Selbst entscheiden, welcher Unterricht stattfindet, ist der Traum vieler Schüler. Die richtigen Fächer für die weitere Laufbahn, das wollen die meisten Eltern für ihre Kinder. Beides sinnvoll kombinieren möchte jetzt das Landfermann-Gymnasium.

Unter dem Motto „Interessen erkennen, Talente fördern“ startet im kommenden Schuljahr ein ganz neues Unterrichtskonzept. „Neigungskurse“ lautet das Zauberwort, mit dem das Gymnasium den Spagat zwischen Individualität und Pflicht schaffen will. Bis zu vier weitere Fächer dürfen sich die Schüler in den Klassen fünf bis sieben zum normalen Unterricht aussuchen.

Ein Mikroskopierkurs wird genauso angeboten wie eine Theaterwerkstatt oder kreative Mathematik. „Die Schüler können jeden Neigungskurs ein halbes Jahr ausprobieren und dann wechseln oder behalten“, erläutert der stellvertretende Schulleiter Detlef Kleinschnellenkamp.

In den Schulalltag eingebettet

Dieses zusätzliche Angebot soll in den normalen Schulalltag eingebettet, aber in der Regel nicht benotet werden. Ausgenommen sind spezielle Fächer wie Latein, das auch als Neigungsfach ab der fünften Klasse gewählt werden kann. „Wir wollen einen sanften Übergang von der Grundschule in das Gymnasium. Daher gibt es für diese Kurse keine richtigen Noten“, so Kleinschnellenkamp.

Zu dem Konzept des sanften Überganges gehört auch, dass in der Fünften kein Nachmittagsunterricht stattfindet. Trotzdem bietet die Schule eine Betreuung der Kinder bis 16 Uhr an. Dabei stehen Spiele oder Entspannungsangebote auf dem Plan, aber auch Hausaufgabenhilfe.

Absprache mit Eltern und Lehrern

Entstanden ist das neue Unterrichtsmodell in enger Absprache mit dem Lehrern und Eltern. „Wir standen vor einem Zielkonflikt“, meint der stellvertretende Schulleiter. „Auf der einen Seite der dichte Stoffplan, auf der anderen eine möglichst individuelle Bildungsgestaltung.“ Die Aufspaltung in Kernunterricht und flexible Neigungskurse sollen beides vereinbaren. Natürlich ist so ein Angebot sehr aufwändig, räumt er ein. Besonders bedarf es des Engagements der Lehrer, solche speziellen Kurse vorzubereiten. „Aber wenn Schüler begeistert lernen, sind auch die Lehrer viel motivierter.“