Duisburg. .
Duisburg wird immer mehr zur Drehscheibe des Güterverkehrs. In Meiderich entsteht unmittelbar in Hafennähe eine von bundesweit vier Drehscheiben des Container-Umschlags von Schiene auf Schiene.
Die Deutsche Bahn baut hier aus Mitteln des Konjunkturprogramms ein Terminal, das im Endausbau einmal in der Lage sein soll, bis zu 400 000 Container pro Jahr umzuschlagen.
In den ersten Ausbaustufen, die bis zum Jahr 2013 fertiggestellt sein werden, können 70 000 Container pro Jahr von Güterzügen vor allem aus Rotterdam, Antwerpen und Amsterdam umgeschlagen werden. Das Terminal soll später auch über eine Umschlagsmöglichkeit von der Schiene auf den Lkw erhalten, wodurch die Anbindung an die bestehenden Terminals im Duisburger Hafen gegeben sein wird. „Das Investitionsvolumen beträgt in der ersten Ausbaustufen rund 45 Millionen Euro“, erläuterte Bringfried Belter, Vertriebsleiter der DB Netz.
Zur ersten Ausbaustufe gehören vier Gleise und zwei Kräne, die durchschnittlich sechs Züge pro Tag abfertigen können. „Dafür benötigen sie voraussichtlich etwa drei Stunden pro Zug. Alle drei Minuten kann ein Kran einen Container umsetzen“, schildert Projektleiter Klaus-Dieter Müller das Verfahren.
Die nächste Ausbaustufe umfasst drei weitere Gleise und drei zusätzliche Kräne sowie die Einrichtung einer automatischen Sortieranlage. So sollen im Endausbau 400 000 Container umgeschlagen werden können, was etwa 25 Zügen am Tag entspricht. „Wenn die Konjunkturprognosen stimmen, werden wir die letzte Ausbaustufe noch vor 2020 erreichen“, glaubt Bringfried Belter. Neben Standorten bei Leipzig, Leerte und Mannheim ist Duisburg damit eine von bundesweit vier Logistikdrehscheiben für den Güterumschlag.
Um die Anwohner vor Lärm zu schützen, hat die Bahn zunächst eine 500 Meter lange, einen Meter dicke und fünf Meter hohe Lärmschutzwand aus Beton und aufgeschichteten Steinen (Gabionen) errichten lassen. Eine weitere, neun Meter hohe Wand in unmittelbarer Gleisnähe im Terminalbereich soll noch einmal den Lärmpegel reduzieren. Die Lärmschutzwand reduziert sich entlang der Bahnstrecke bis zum Kanal auf eine Höhe von vier bis fünf Metern.
Damit nachts den Nachbarn der Garten nicht ausgeleuchtet wird, verspricht die Bahn zudem, dass die 35 Meter hohen Beleuchtungsmasten entsprechend ausgerichtet werden. „Den meisten Lärm verursachen leere Container beim Aufsetzen auf den Waggon. Damit auch hier möglichst wenig Lärm auftritt, werden die Kräne mit einer Computersteuerung ausgestattet, die die letzten zehn Zentimeter übernimmt und der Container sanft aufsetzt. Es gibt gute Kranführer, die das auch können, aber es können eben nicht alle“, weiß Belter.
In einer weiteren Ausbaustufe ist auch die Einrichtung einer automatischen Sortieranlage geplant. „Diese hierfür notwendigen Fahrzeuge werden eine Gummi-Bereifung haben und die Motoren batteriebetrieben sein“, verspricht Klaus-Dieter Müller. Und statt der früher üblichen lauten Lüfter für die Kräne würden diese mit Klimaanlagen ausgestattet werden.