Berlin. .
Der Güterverkehr der Deutschen Bahn AG hat in den letzten zwei Monaten wieder zugelegt. Dennoch werde esein halbes Jahrzehnt dauern, bis die Ergebnisse des Rekordjahres 2008 erreicht seien, erklärte Karl-Friedrich Rausch, Chef der Bahn-Tochter Schenker.
Gegenüber 2009 verbesserten sich die Umsätze zwischen 14 und 33 Prozent. Luft- und Seeverkehr zogen stärker als der Schienenverkehr an. Als Ergebnis für 2010 sagte Rausch plus fünf Prozent insgesamt und „eine Null“ auf der Schiene voraus. „So ein Jahr wie 2009 brauchen wir nicht noch einmal“, erklärte der Schenker-Chef.
Beim Schienenverkehr, der im April um etwa 18 Prozent gegenüber April 2009 zugelegt habe, würden in Deutschland 2014/2015 die Zahlen von 2008 wieder erreicht, europaweit dauere es sogar noch deutlich länger. Im Luft- und Seeverkehr seien die Zahlen um 33 Prozent besser als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Immerhin sei der Umsatzeinbruch bei Schenker insgesamt ohne Entlassungen über die Bühne gegangen. Rund 1000 der 34 000 Mitarbeiter des Schienengüterverkehrs-Segments Schenker Rail hätten durch den konzernweiten Arbeitsmarkt der Deutschen Bahn AG eine neue Stelle in anderen Teilen des Konzerns bekommen, etwa 2500 Mitarbeitern stehe diese „Anpassung“ noch bevor, darunter vielen Lokführern.
Keine Kurzarbeit mehr bei Schenker Rail
Im Instandhaltungsbereich von Schenker Rail gebe es inzwischen keine Kurzarbeit mehr; bei den Lokführern dauere sie noch bis August. Engpässe gebe es zurzeit teils bei den Güterwagen. Während des Höhepunktes der Krise seien rund 40.000 der 100.000 Güterwagen stillgelegt worden, nun seien es noch rund 15.000, von denen 7.500 dauerhaft verschrottet werden sollten. Weitere Expansion plane Schenker derzeit nicht, sagte Rausch. „Mit 25 Prozent Marktanteil fühle ich mich wohl.“ Diese Zahl gilt für Europa und bedeutet, dass Schenker Rail der Marktführer ist. „Halten und ausbauen“, sei hier die Devise.
Weltweit gesehen, liegt der DHL-Konzern bei den großen Logistik-Konzernen vor der Bahn-Tochter. In der Luft ist Schenker laut Rausch weltweit die Nummer zwei, auf See die Nummer drei. (ap)