Duisburg. .
Seit über zehn Jahren arbeitet die Stadtverwaltung daran, den Karl-Lehr-Brückenzug zwischen Kaßlerfeld und Ruhrort zu erneuern. Nun ist der erste Bauabschnitt über den Vincke-Kanal in Bau.
Bis zum Ende dieses Jahrzehnts wird es voraussichtlich noch dauern bis auch der zweite Bauabschnitt der Brücke über Hafenkanal und Ruhr fertig ist.
Die Politik muss sich in den nächsten Wochen noch einmal mit der Finanzierung der Brücke beschäftigen, die jetzt endlich geklärt scheint, wie Ulrich Grupe, Leiter der Abteilung Projektmanagement, erklärte. Da die Stadt solch ein Projekt nicht aus eigenen Mitteln schultern kann, müssen Fördermittel her. Die stammen nun zu einem Teil aus dem Fördertopf „Öffentlicher Personennahverkehr“ (ÖPNV), weil die Straßenbahn in Zukunft die Brücke auf separaten Gleisbereichen passieren will, um schneller zu werden. Zum anderen Teil kommen die Mittel aus dem Fördertopf für den Straßenbau. „Es musste die Frage geklärt werden, wie hoch die jeweiligen Anteile an den Gesamtkosten sind.“ Das sei nun geklärt: 45 % der Kosten werden auf den ÖPNV-Topf umgelegt, die restlichen auf den Straßenbau.
Viel spannender ist aber das Verfahren, wie der Brückenbau realisiert werden soll: Zunächst werden neben dem bestehen Brückenzug provisorische Widerlager und Pfeiler gebaut, auf die die beiden neuen Brücken parallel zum bestehenden Brückenzug gebaut werden. Nach ihrer Fertigstellung sollen Straßenbahn und Autoverkehr zwischen dem Kaßlerfelder Kreisel und der (dann neuen) Brücke Vinckekanal verschwenkt über die neue Brücke fließen.
100-Millionen Euro-Projekt
„Anschließend werden die alten Brücken abgerissen, die endgültigen Pfeiler und Widerlager gebaut und die neuen Brücken innerhalb nur weniger Tage verschoben“, schildert Ulrich Grupe die Planungen des am Ende wohl 100 Millionen € teuren Projekts.
Im Zuge der Baumaßnahme soll auch der Kaßlerfelder Kreisel verschwinden. „Er soll durch eine Kreuzung ersetzt werden“, erläutert Ulrich Grupe. Um Kosten zu sparen, werden die Stabbogenbrücken über Ruhr und Hafenkanal identisch sein. Die unterschiedliche Breite von Ruhr und Hafenkanal soll durch so genannte Vorland-Brücken ausgeglichen werden. Auf der Kaßlerfelder Seite werde die Vorlandbrücke breiter sein als die anderen, um eine weitere Fahrspur Richtung Autobahn A 40 aufnehmen zu können.
Der neue Brückenzug wird insgesamt etwa fünf Meter breiter ausfallen als der bestehende. „Das ist der Platz für den eigenen Gleisbereich der Straßenbahn.“ Dem Autoverkehr stehen in beide Fahrtrichtungen dann je zwei Spuren zur Verfügung.