Duisburg. .

Auf die Kritik von Dieter Graumann, Präsident des Zentralrates der Juden, an israelfeindlichen „Betonköpfen" in der Linkspartei“, reagiert der Fraktionschef der Duisburger Linken verärgert. Wie Hermann Dierkes sollten sich Gäste nicht benehmen. Ein Kommentar.

Es zeigt Souveränität, dass die jüdische Gemeinde auch die Linkspartei ungeachtet der bundespolitischen und auch parteinternen Diskussion über das Verhältnis der Partei zu Israel als gewählte politische Kraft des Rates zu ihrem Neujahrsempfang geladen hat.

Oliver Schmeer, Leiter der WAZ-Lokalredaktion Duisburg.
Oliver Schmeer, Leiter der WAZ-Lokalredaktion Duisburg. © WAZ

Ebenso legitim ist, dass der Zentralratsvorsitzende klare Grenzen aufzieht, der Linkspartei zwar als Ganzes bescheinigt, „sicher nicht antisemitisch“ zu sein, aber zugleich einzelnen Strömungen, auch in Duisburg, teils fanatisierende Israelfeindlichkeit vorwirft. Wer Graumanns Losung eines frischeren und moderneren Judentums registriert, sieht darin auch kein von ihm selbst zu den Akten gelegtes „jüdisches Dauermahnwesen“.

Und was macht der eingeladene Links-Fraktionsvorsitzende Hermann Dierkes? Er poltert im Nachhinein, spricht von Ungehörigkeit, schlechtem Benehmen, davon, dass man so nicht mit Gästen umgehe. Nein, Herr Dierkes, umgekehrt wird ein Schuh draus: So benimmt sich kein Gast, der sich selbst zudem offenbar für zu wichtig nimmt und Gastgebern das Wort verbieten will.