Duisburg. .
In dieser WAZ-Serie werden Menschen vorgestellt, die in der MSV-Arena dafür sorgen, dass auch abseits des Rasens alles rund läuft. Heute im Blickpunkt: die Buffet-Servicekraft Anne Stringa.
Als Vorspeise warten heute „Geräucherte Forelle mit Preiselbeersahne“ sowie „Frischer Spinatsalat mit Himbeervinaigrette“. Zum Hauptgang wird „Krustenbraten mit Kümmelsauce“ und „Feines Geflügelragout mit Champignons“ gereicht. Und die „Kaffeecreme mit Russisch-Brot-Crumble“ lockt als verführerisches Dessert zum dritten Mal ans üppige Büfett im Businessbereich der MSV-Arena.
Hinter einer der Glastheken steht stets Anne Stringa. Sie arbeitet seit sechs Jahren hier. Als Gastronomie-Kraft. Und als solche hat die 48-jährige Wedauerin nicht nur alle Speisen vor sich genauestens im Blick, um bei sich auftuenden Lücken schnell Nachschub in der Großküche zu ordern. Nein, sie berät vor allem die fußballverrückten Gäste, wenn es um die passende Menü-Zusammenstellung geht.
Stunden vor Anpfiff öffnen sich die Pforten
Bereits fünf Stunden vor dem offiziellen Einlass beginnt der Arbeitstag für Anne Stringa. Dann zieht sie sich Kochjacke, Schürze und Kochmütze über, legt die Speisekarten aus, kontrolliert das Besteck auf Sauberkeit und hilft mit dabei, die unzähligen Tabletts mit den Leckereien zu bestücken. Zwei Stunden vor dem Anpfiff eines jeden Heimspiels der Zweitliga-„Zebras“ öffnen sich dann die Pforten. „Und ab da geht es direkt rund“, weiß die Frau aus Erfahrung.
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„Vor, während und nach jeder Partie werden hier 1,5 bis 2 Tonnen Lebensmittel verarbeitet und verzehrt.“ Der Mann, der diese erstaunlichen Zahlen nennt, heißt David Georgi. Er ist der Betriebsleiter des Arena-Caterings und Anne Stringas Chef. Allein 240 Kilogramm Fleisch werde für die Hauptgerichte zubereitet. „Und dann haben wir ja auch noch unsere allseits beliebte Halbzeit-Currywurst“, sagt Georgi. Von dieser erst nach dem Pausenpfiff des Referees gereichten Delikatesse (mit selbst gemachter Soße) landen 270 Kilogramm in den Fan- und VIP-Mägen. „Die Leute stehen absolut darauf“, weiß Anne Stringa. „Einmal haben wir sie nicht serviert. Sie können sich nicht vorstellen, wie groß da das Geschrei war.“ Mit der Konsequenz, dass die Currywurst seitdem ihren Stammplatz auf dem Speiseplan sicher hat.
Kein Heimspiel verpasst
Seit ihrem Dienstbeginn vor sechs Jahren hat sie nicht ein einziges Heimspiel verpasst – ganz zum Leidwesen von Ehemann Norbert. Der ist nämlich ein glühender MSV-Fan, musste wegen der beruflichen Verpflichtungen seiner Frau Anne an den Heimspieltagen aber stets daheim bleiben, um Sohn und Tochter zu hüten.
Und ist ihr langer Tag dann kurz nach dem Abpfiff endlich vorbei? „Aber nein“, sagt Anne Stringa und lacht. „Danach geht’s für mich direkt weiter – und zwar in der Spülküche. Das dauert auch noch mal einige Stündchen.“ Zum Glück gibt’s einen Pausenraum fürs Personal. Dort bleiben der Vielbeschäftigten zumindest ein paar Minütchen zum Verschnaufen. So lange, bis der nächste Feinschmecker naht.