Duisburg. .

Seit fünf Jahren steigt das Durchschnittseinkommen der Duisburger. Es liegt mit 15.968 Euro jährlich aber weiterhin deutlich unter dem NRW-Schnitt (19.682). Duisburg hat auch an Kaufkraft verloren. Lohnen sich da noch neue Einkaufszentren?

Jeder Duisburger hat nach Abzug von Steuern und Sozialabgaben durchschnittlich ein verfügbares Einkommen von 1330 Euro im Monat. Auf das Jahr gerechnet stehen jedem Einwohner 15.968 Euro für Konsum- und Sparzwecke zur Verfügung. Unter den 396 NRW-Kommunen liegt Duisburg damit auf Platz 380, wie aus den am Montag veröffentlichten Zahlen des Landesamtes für 2009 hervorgeht.

Vom NRW-Schnitt mit 19.682 Euro Jahreseinkommen liegt Duisburg weiterhin deutlich entfernt. Auch wenn der Duisburger laut Statistik 68 Euro mehr „Netto“ in der Tasche hat als im Jahr zuvor, während das Einkommen im Landesschnitt um 193 Euro gesunken ist. Die Statistiker machen den Rückgang an der allgemeinen wirtschaftlichen Abwärtsentwicklung im Jahr 2009 fest. Im Gegenzug ließe sich schließen, dass die Krise keine Folgen für die Duisburger Einkommen hatte. Denn seit fünf Jahren steigt der rechnerische Wert kontinuierlich an. Der landesweiten Entwicklung hängen die Duisburger dennoch hinterher: Während die Einkommen in der Stadt gegenüber 2004 um 4,35 Prozent stiegen, sind sie im NRW-Schnitt um 6,63 Prozent geklettert.

Massiver Kaufkraft-Verlust

Das verfügbare Einkommen ermöglicht nach Angaben der Statistiker mittelbar auch Aussagen zur lokalen Kaufkraft. Und die steht in einer Stadt, in der gerade mit neuen Einkaufszentren und Möbelhäusern geklotzt wird, besonders im Fokus. Duisburg hat in den letzten 25 Jahren gewaltig an Kaufkraft verloren, wie Wilhelm Bommann, Geschäftsführer des Einzelhandelsverbands, ebenfalls mit Zahlen belegt. Gemessen am Bundesdurchschnitt (100 Punkte) lag der Kaufkraft-Index im Jahr 1987 noch bei fast 95, zehn Jahre später nur noch bei 90,3 und im Jahr 2010 bei 88,5.

„Mit dem Verlust vieler gut- bezahlter Industriearbeitsplätze haben wir auch an durchschnittlicher Kaufkraft verloren“, sagt Bommann. Der Einzelhandel habe es in den vergangenen 15 Jahren aber wieder geschafft, mehr Umsatz zu schaffen als Kaufkraft vorhanden ist. Das Verhältnis liegt in Duisburg bei 1,05 — Mülheim mit 1,1 und Essen mit 1,2 zeigen, das Luft nach oben ist. „Wir brauchen qualitatives Wachstum, die Königsgalerie konnte nach dem Forum ein zweiter Glücksgriff werden“, sagt Bommann.

Erneuter Ansteig der Einkommen 2010 erwartet

Zumindest für die Duisburger und ihr Portemonnaie bleibt eine gute Nachricht: Nach den Zahlen der Gesellschaft für Konsumforschung soll das verfügbare Einkommen im Jahr 2010 auf rund 16.700 Euro gestiegen sein. (ib)