Duisburg..

Seit Monaten schon dümpeln die vier Kunstwerke, die zu Kulturhauptstadtjahr Ruhr.2010 auf den Essener See platziert und von 35 000 Besuchern per Tretboot angesteuert wurden, vor sich hin und müssen weg. Zugleich will der Kurator des Ruhr-Atoll-Projektes Norbert Bauer die Kunstwerke verkaufen, auch das Boot. Was nicht leicht ist.

Täuschend echt

Wenn Duisburg das U-Boot, das von außen täuschend echt aussieht und von innen im Turm mit einer eindrucksvollen Lichtbilder-Installation überrascht, tatsächlich im Innenhafen festmachen sollte, ist das nach WAZ-Informationen dem Kunstmäzen-Ehepaar Ströher zu verdanken. Es trägt sich intensiv mit Kaufgedanken – quasi als Kunst-zu-Wasser-Ableger ihrer Sammlung moderner Kunst im Museum Küppersmühle, das der Erweiterung durch den Aufbau harrt. Der Kauf würde auch die Hoffnung nähren, dass Ströhers dem zurzeit gestoppten Erweiterungsbau weiter die Stange hält.

Die Innenstadt-Entwicklungsgesellschaft (IDE) tüftelt derzeit an technischen Fragen. Das Kunst-U-Boot müsste von Essen nach Duisburg gebracht werden, im Innenhafen über die Brücke gehoben und dann festgemacht werden. Ankern kann es nicht, weil das Hafenbecken mit Folien ausgelegt ist, so Reiner Jakobi von der IDE. Also muss es vertäut werden. Der Tiefgang wäre kein Problem. Das U-Boot liegt gerade einmal 35 Zentimeter tief im Wasser. Eine Besichtigung des schwimmenden Kunstwerkes wäre nur in Begleitung möglich. Zustimmen muss noch Innenhafen-Architekt Sir Norman Foster.

Mäzen-Ehepaar mit Kaufabsichten

U-Boot im Innenhafen

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Das Kunst-U-Boot vom Projekt Ruhr-Atoll..
Das Kunst-U-Boot vom Projekt Ruhr-Atoll.. © WAZ FotoPool | WAZ FotoPool
...auf dem Essener Baldeneysee aus dem Kulturhauptstadtjahr 2010...
...auf dem Essener Baldeneysee aus dem Kulturhauptstadtjahr 2010... © WAZ FotoPool | WAZ FotoPool
...kommt wohl nach Duisburg.
...kommt wohl nach Duisburg. © Unbekannt | Unbekannt
Das wäre eine Rückkehr: Das schwimmende Kunstwerk wurde auf der Meidericher Schiffswerft gebaut.
Das wäre eine Rückkehr: Das schwimmende Kunstwerk wurde auf der Meidericher Schiffswerft gebaut. © Unbekannt | Unbekannt
Seit Monaten schon dümpeln die Kunstwerke (hier ein Bild von der Eröffnung)...
Seit Monaten schon dümpeln die Kunstwerke (hier ein Bild von der Eröffnung)... © Unbekannt | Unbekannt
... die zu Ruhr.2010 auf den Essener See platziert und von 35 000 Besuchern per Tretboot angesteuert wurden, vor sich hin  und müssen weg.
... die zu Ruhr.2010 auf den Essener See platziert und von 35 000 Besuchern per Tretboot angesteuert wurden, vor sich hin und müssen weg. © WAZ FotoPool | WAZ FotoPool
In den Kommando-Turm in großen Lettern hereingeschnitten und dann mit einer Bilder-Collage bedeckt ist zudem ein Zitat des Philosophen Immanuel Kant...
In den Kommando-Turm in großen Lettern hereingeschnitten und dann mit einer Bilder-Collage bedeckt ist zudem ein Zitat des Philosophen Immanuel Kant... © WAZ FotoPool | WAZ FotoPool
„Ich kann, weil ich will, was ich muss“. Künstler-Botschaft: Man überprüfe Überzeugungen und vermeintliche Zwänge, die als Grund für Taten und Untaten herhalten müssen.
„Ich kann, weil ich will, was ich muss“. Künstler-Botschaft: Man überprüfe Überzeugungen und vermeintliche Zwänge, die als Grund für Taten und Untaten herhalten müssen. © WAZ FotoPool | WAZ FotoPool
Das Kunstprojekt Ruhr Atoll - Kunst - Wissenschaft - Energie - entsteht am Dienstag, 4. Mai 2010, am Segelhafen am Südufer des Baldeney See in Essen. Vier Künstler präsentieren sich auf den schwimmenden Inseln mit Themen zur Zukunft der Energieresourcen. Das Atoll: "Ich kann, weil ich will, was ich muss"  - U-Boot - von Andreas M. Kaufmann und Hans U. Reck.Foto: Dirk Bauer / WAZ FotoPool
Das Kunstprojekt Ruhr Atoll - Kunst - Wissenschaft - Energie - entsteht am Dienstag, 4. Mai 2010, am Segelhafen am Südufer des Baldeney See in Essen. Vier Künstler präsentieren sich auf den schwimmenden Inseln mit Themen zur Zukunft der Energieresourcen. Das Atoll: "Ich kann, weil ich will, was ich muss" - U-Boot - von Andreas M. Kaufmann und Hans U. Reck.Foto: Dirk Bauer / WAZ FotoPool © WAZ FotoPool | WAZ FotoPool
Die Innenstadt-Entwicklungsgesellschaft (IDE) tüftelt derzeit an technischen Fragen,
Die Innenstadt-Entwicklungsgesellschaft (IDE) tüftelt derzeit an technischen Fragen, © WAZ FotoPool | WAZ FotoPool
Das Kunst-U-Boot müsste von Essen nach Duisburg gebracht werden. Einen ähnlichen Weg hatte es Anfang Mai 2010 schon einmal zurück gelegt.
Das Kunst-U-Boot müsste von Essen nach Duisburg gebracht werden. Einen ähnlichen Weg hatte es Anfang Mai 2010 schon einmal zurück gelegt. © WAZ FotoPool | WAZ FotoPool
Mit Hilfe eines Schubverbands ging es
Mit Hilfe eines Schubverbands ging es © WAZ FotoPool | WAZ FotoPool
... über die über die Ruhr...
... über die über die Ruhr... © WAZ FotoPool | WAZ FotoPool
...und durch fünf Schleusen von Duisburg in den Baldeney-See.
...und durch fünf Schleusen von Duisburg in den Baldeney-See. © WAZ FotoPool | WAZ FotoPool
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Der Küppersmühlen-Direktor Walter Smerling weiß um die Kaufabsichten des Mäzen-Ehepaars: „Wir würden uns sehr freuen, wenn das Kunstwerk im Innenhafen platziert wird.“ Duisburgs Kulturdezernent Karl Jansen ist ebenso zufrieden wie zuversichtlich. Norbert Bauer von Ruhr-Atoll sieht nach langen Vorgesprächen „gute Aussichten, dass das klappt“. Die damaligen Herstellungskosten beziffert er mit rund 200 000 Euro. „Ich fände es gut, wenn das U-Boot nach Duisburg kommt. Schließlich ist es dort auch gebaut worden.“

Und zwar als eher ungewöhnlicher Auftrag in der traditionsreichen Meidericher Schiffswerft. Zugleich war damit sicher gestellt, dass das U-Boot auch schwimmtauglich ist. 430 Schiffe hat die Werft in ihrer 113-jährigen Geschichte allein neu gebaut – ein U-Boot war noch nicht dabei.

Attraktion für den Innenhafen

Auch bei der Werft würde man sich freuen, wenn die eigene Arbeit als schwimmendes Kunstwerk zurück in die Heimatstadt kommen wurde: „Das wäre doch eine schöne Attraktion für den Innenhafen“, meint Hans-Jürgen Walzer, Repräsentant der Werft-Gesellschafter.

Ein U-Boot als Atoll

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Mit Hilfe eines Schubverbandes wurde das U-Boot am Montag... Foto: Matthias Graben
Mit Hilfe eines Schubverbandes wurde das U-Boot am Montag... Foto: Matthias Graben © WAZ FotoPool | WAZ FotoPool
... über die Ruhr und durch fünf Schleusen von Duisburg in den Baldeney-See geschoben. Foto: Matthias Graben
... über die Ruhr und durch fünf Schleusen von Duisburg in den Baldeney-See geschoben. Foto: Matthias Graben © WAZ FotoPool | WAZ FotoPool
Das U-Boot ist eine von fünf Inseln, die im Rahmen der Ruhr-Atolle zu bewundern sind. Foto: Matthias Graben
Das U-Boot ist eine von fünf Inseln, die im Rahmen der Ruhr-Atolle zu bewundern sind. Foto: Matthias Graben © WAZ FotoPool | WAZ FotoPool
Darauf zu lesen ist die Kant-Inschrift „Ich kann, weil ich will, was ich muss.“ Foto: Matthias Graben
Darauf zu lesen ist die Kant-Inschrift „Ich kann, weil ich will, was ich muss.“ Foto: Matthias Graben © WAZ FotoPool | WAZ FotoPool
Mit der Aktion sollen die Besucher zum Nachdenken über Energie angeregt werden. Foto: Matthias Graben
Mit der Aktion sollen die Besucher zum Nachdenken über Energie angeregt werden. Foto: Matthias Graben © WAZ FotoPool | WAZ FotoPool
Ideengeber des U-Boots sind der Künstler Andreas M. Kaufmann und Kunsthistoriker Ulrich Reck. Foto: Matthias Graben
Ideengeber des U-Boots sind der Künstler Andreas M. Kaufmann und Kunsthistoriker Ulrich Reck. Foto: Matthias Graben © WAZ FotoPool | WAZ FotoPool
Am 12. Mai werden die Ruhr-Atolle offiziell für Besucher eröffnet. Foto: Matthias Graben
Am 12. Mai werden die Ruhr-Atolle offiziell für Besucher eröffnet. Foto: Matthias Graben © WAZ FotoPool | WAZ FotoPool
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Eine monströse Kriegswaffe im museal-friedlichen Innenhafen? Der Künstler Andreas Kaufmann und Ruhr-Atoll-Leiter Norbert Bauer verstanden das U-Boot als Mahnung gegen den Krieg und gegen Konflikte um knappe Energieressourcen. In den Kommando-Turm in großen Lettern hereingeschnitten und dann mit einer Bilder-Collage bedeckt ist zudem ein Zitat des Philosophen Immanuel Kant: „Ich kann, weil ich will, was ich muss“. Künstler-Botschaft: Man überprüfe Überzeugungen und vermeintliche Zwänge, die als Grund für Taten und Untaten herhalten müssen.