Duisburg..
Duisburg. Tolle Stimmung, bestes Wetter und dazu zehntausende Besucher. Tags wie nachts zeigte sich Ruhrort am Wochenende als perfekte Partymeile.
Kurz nachdem die letzten Nachtschwärmer Ruhrort Freitagnacht verlassen hatten, gingen die Festlichkeiten im Hafenstadtteil am Samstag schon weiter. Schon früh herrschte zu Wasser ein reges Treiben. Für die Aktiven der Drachenboot-Regatta ging es bereits um 10 Uhr aufs Wasser. Organisiert von „Blue Steel Dragon“ fand die Regatta für Teams aus dem Stahl-Gewerbe bereits zum 8. Mal statt – allerdings zum ersten Mal beim Hafenfest. 16 Teams von Saarstahl bis Siemens duellierten sich im Hafenmund. Für eine Showeinlage der besonderen Art war das Team jedoch gut. Dem 20 (Stahl)-Mann und Frauen starken Boot gelang es eine Wasserskifahrerin durch den Hafenmund zu ziehen. Diese war in Person von Antonia Sühs, Tochter des Besitzers der Wasserskianlage in Wedau Konrad Sühs allerdings auch eine echte Könnerin.
Braun gebrannte Seebären
Beschaulicher ging es bei Henkt Kragt und seinen Kollegen zu, die mit vier historischen „Stomsleepbooten“ aus den Niederlanden angereist waren. Um etwa die „Nordzee“ von 1913 in Gang zu setzen mussten die braun gebrannten Seebären allerhand Kohle in die glühenden Ofen schaufeln. Auf ihrer ersten Rundfahrt wurden die Mannen aus dem Nachbarland freundlich begrüßt. „Hallo Käpt´n Blaubär hier ist dein Hein Blöd“, schallte es aus den Lautsprechern.
n Land drehte sich an den zahlreichen Ständen vieles, aber nicht alles um die Fortbewegung auf dem kühlen Nass. Neben Angeboten für Segelkurse und Bootsführerscheine, warben von Niederrhein bis nach Ostfriesland viele Regionen auf der Promenade für ihr Tourismusangebot.
Während sich auf der Mühlenweide Fahrgeschäfte drehten, zog eine historische Postkutsche ihre Runden und hinterließ Pferdeäpfel auf dem Pflaster. Showhighlight des Abends war der Auftritt von „The Rattles“, eine von rund 30 Bands, die am Wochenende für die richtigen Töne sorgten. Rappelvoll und rockig-poppig war es bei den Hamburger Urgesteinen.
Neumarkt fürs Fest wiederentdeckt
Andere zog es zum Neumarkt, den das Volksfest wieder für sich entdeckt hatte und den die Anwohner für das „Ruhrorter Lichtermeer“ besonders herausgeputzt hatten: Bunt leuchteten die Fensterfronten um den ebenfalls strahlenden neuen Brunnen: ein stimmungsvolles Bild, kulturell angereichert u.a. durch Ruhrorter Wortgefechte von Thommie und Klaus, schrägen Gedanken-Tiraden und Silvia Kaffkes Roman-Lesungen. Derweil reckten an der Schifferbörse fast gedankenverloren „Goldene Reiter“ zu Hits der Neuen Deutschen Welle die Hände in den Himmel.
Szenig-kultig zeigte sich der Neumarkt und das Ruhrorter Kreativviertel dann am Sonntag beim ersten Kunst- und Kulturmarkt mit 40 Ständen und wieder prallem Programm. Wieder drängten sich die Massen, vorbei auch an den geöffneten Geschäften. Drückende Schwüle ließen Aktive wie Besucher schwitzen. Unwetterwarnungen verzogen sich wie zwischenzeitlich die dunklen Wolken.