Duisburg. . Das Bündnis gegen Antisemitismus wollte für eine Diskussionsveranstaltung Räume im Internationalen Zentrum mieten. Dies soll Leiter Wolfgang Esch verweigert haben. In einem offenen Brief übt das Bündnis nun Kritik.

Harsch angegangen wird zur Zeit der Leiter des Internationalen Zentrums der Volkshochschule am Flachsmarkt, Wolfgang Esch. Das Bündnis gegen Antisemitismus Duisburg, das sich nach eigenen Angaben aus Studierenden, Dozenten und Freunden der Universität Duisburg-Essen zusammen setzt, wirft dem IZ-Leiter in einem offenen Brief vor, für seinen Beruf wohl nicht geeignet zu sein und der Stadt Duisburg „nicht gut zu Gesicht“ zu stehen, weil er dem Bündnis Räumlichkeiten für eine Diskussionsveranstaltung zu den Themen Antisemitismus und Israelfeindlichkeit im Oktober verweigert haben soll.

„Der Vorgang ist uns bekannt. Da Herr Esch sich im Urlaub befindet, wird der VHS-Leiter Dr. Gerd Jahn die Angelegenheit prüfen und zeitnah entscheiden“, erklärte Stadtsprecherin Anja Huntgeburth im Gespräch mit der NRZ.

Das Bündnis bezieht sich mit seiner Oktober-Veranstaltung auf Aktionswochen rund um den 9. November, die seit 2003 als bundesweite Kampagne gegen Antisemitismus stattfinden, von der Amadeu-Antonio-Stiftung getragen und vom Bundesministerium für Familien, Senioren, Frauen und Jugend gefördert werden.

Israelfeindlichkeit durchaus ein Thema

Das Duisburger Bündnis Antisemitismus wirft Wolfgang Esch vor, eine Veranstaltung gegen Antisemitismus in den Räumen des Internationalen Zentrums am Innenhafen schlicht nicht zu wünschen. Dass „Israelfeindlichkeit“ durchaus ein Thema mit Bezug zu Duisburg sei, wisse man, heißt es in dem offenen Brief, ja nicht erst seit dem Wirbel um die Duisburger Linken und dem Israel-Boykott-Aufruf des linken Fraktionsvorsitzenden Hermann Dierkes.

Überdies tage das „Duisburger Netzwerk gegen Rechts“, dem auch der Verein HDR angehört, der vom Verfassungsschutz beobachtet wird, regelmäßig im Internationalen Zentrum, obwohl der Verein HDR islamistisch und antiwestlich sei.

Als traurigen Höhepunkt bezeichnet das Bündnis die Forderung von Esch, einen Blogeintrag auf www.campuswatchude.wordpress.com zu löschen. Ansonsten sei eine Vermietung von Räumen im Internationalen Zentrum nicht möglich. Dazu schreibt das Bündnis in seinem offenen Brief: „Spätestens an dieser Stelle ist für uns nicht mehr erkennbar, ob Sie als Fachbereichsleiter für interkulturelle und politische Bildung geeignet sind, einen öffentlichen Raum wie das Internationale Zentrum zu gestalten.“