Duisburg.

Fernab des Tageslichts verheißen das beständige Klicken der Jetons und das routinierte „Nichts geht mehr“ der Croupiers an den Roulettetischen das große Glück. Der Schritt über die Schwelle des Casino Duisburgs im Citypalais bringt in eine andere Welt: Edel und erhaben, ein bisschen verrucht und verdammt verführerisch.

Mit einem Glas Sekt begrüßt Stephan Schwarz seine Gäste: 25 WAZ-Leser, für die sich im Rahmen der Sommeraktion heute eine Pforte ins Spielglück öffnet. Als Bereichsleiter bekleidet Schwarz die Position unmittelbar unter dem Casinodirektor. So verspricht er den Besuchern Orte zu zeigen, die sie noch nie gesehen haben: Er führt durch Besprechungsräume, die Mitarbeiterkantine, an der Finanzrevision und den Büros vorbei. Nur die Zentralkasse, das Herz des Casinos, wo das Geld lagert, bleibt tabu. „Da darf noch nicht einmal ich selbst alleine hinein“, sagt Schwarz.

Magisches Ambiente

Doch erst gilt die Aufmerksamkeit der Besuchergruppe dem Stockwerk des klassischen Spiels, wo die Roulettekugeln rollen oder man an Black-Jack-Tischen sein Kartenglück beweisen kann. Ein Sternenhimmel und wie Ufos von der Decke hängende Lampen schaffen ein magisches Ambiente.

Und: Jeder Schritt wird beobachtet, denn die Wände und Decken haben Augen. Schwarz deutet auf die vielen kaum sichtbaren Kameras, die hier für Sicherheit von Spielern und Casinobetreibern sorgen. „Wir alle haben hier gläserne Taschen. Man sieht alles, man weiß alles.“

WAZ Serie: WAZ öffnet Türen

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Gewinner werden im "Diskretraum" ausbezahlt

Auch, wenn einige der Führungsteilnehmer hier schon gelegentlich ihr Spielerglück versucht haben, was Schwarz als nächstes präsentiert, kennen sie nicht – selbst wenn sie es kennen, bleiben sie stumm. Schließlich geht es genau um diese Verschwiegenheit im „Diskretraum“. „Leute, die hoch gewonnen haben, werden hier ausbezahlt.“ Wie hoch ist denn hoch, wollen die Besucher wissen? „Ab 15.000 Euro, sowas um den Dreh.“ Wie oft passiert das? Da bleibt auch der auskunftsfreudige Schwarz ganz diskret:„Ab und an.“

Im Automatencasino blinkt und blitzt es

Im ersten Stock, im Automatencasino, blitzt und blinkt es in bunten Farben. „Gaminator“, „Cashus Maximus“ oder „Vegas Hits“ heißen die Maschinen, die das schnelle Glück versprechen. „3,5 Sekunden dauert ein Spiel“, erläutert der Schichtleiter René Keune. Wenige Wimpernschläge, um bis zu 500 Euro zu verlieren – oder um große Gewinne zu erzielen: Jackpots von mehreren zehntausend Euro, Kreuzfahrten, Autos.

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"Für mich sind das Böhmische Dörfer"

WAZ-Leserin Heide Hoose, erstmals in einem Casino, gibt zu: „Für mich sind das alles hier Böhmische Dörfer.“ Wie man spielt, zeigen die Casinobetreiber gern. Der Automat ist schnell erklärt, aber so recht scheint der Funke nicht überzuspringen. Ganz anders beim Roulette-Crashkurs von Saalchef Marco Vermeesch. Er erklärt, auf welche Felder man setzen kann: Manque, Passe, Transversale simple, Cheval... – auch wenn hier die moderne Variante des amerikanischen Roulette gespielt wird, der Nostalgie wegen haben die französischen Begriffe überlebt.

„Das Spiel ist ganz einfach. Es wird eine Kugel gegeben und wenn sie richtig fällt, hat man gewonnen“ So wie Monika Bosso-Kahlen, die im unverbindlichen Probespiel ein sehr glückliches Händchen beweist: Im echten Casinoleben hätte sie jetzt 350 Euro mit nach Hause nehmen können. „Ich gewinne aber nur in den Probeläufen. Wenn es um echtes Geld geht, bin ich glücklos. Und vorsichtiger.“