Duisburg..

Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen möglicher Manipulationen im Casino Duisburg: Gemeinsam mit zwei Spielern sollen sieben Westspiel-Mitarbeiter durch Absprachen am Roulettetisch einen Schaden von 144.000 Euro verursacht haben.

Das Spiel ist aus – zumindest für sieben Mitarbeiter des Automatencasinos im City-Palais. Gemeinsam mit zwei Spielern sollen die Männer durch Manipulationen beim Roulettespiel einen Schaden von rund 144 000 Euro verursacht haben.

Zwischen März und September diesen Jahres sollen die neun Männer im Alter zwischen 29 und 52 Jahren durch gemeinsame Absprachen das Westspiel-Casino geschädigt haben. Nach Angaben des leitenden Oberstaatsanwalts wurden bereits an verschiedenen Orten in NRW Durchsuchungen vorgenommen. Die Auswertung der aufgefundenen Beweismittel sowie die Vernehmung von Beschuldigten und Zeugen dauern noch an. Sollte es zu einer Verurteilung kommen, drohen den Beschuldigten Freiheitsstrafen von bis zu zehn Jahren.

Darüber, in welcher Form Gäste und Mitarbeiter das Glücks- zum Gewinnspiel gemacht haben, schwieg sich das Casino mit Verweis auf die laufenden Ermittlungen aus. Dass Unregelmäßigkeiten in Casinos tatsächlich bis zu polizeilichen und staatsanwaltschaftlichen Ermittlungsbehörden vordringen, ist eine echte Seltenheit. Vorkommnisse solcher Art, so berichten Insider, würden viel lieber „intern“ geregelt.

Ein eingeweihter Croupier

Begünstigt werden die aufgedeckten Manipulationen auch von Sparmaßnahmen, die die angeschlagene Branche in den vergangenen Monaten vorgenommen hat. Die Westspiel-Casinos haben im Geschäftsjahr 2009 mit Umsatzeinbußen von 22 Prozent zu kämpfen. Einsparungen im Personalbereich oder befristete Arbeitsverträge sorgen für eine niedrigere Hemmschwelle bei den verantwortlichen Mitarbeitern. Noch im Frühjahr hatte Casinodirek­torin Claudia Bieling von ihrem Personal geschwärmt: „Wir beschäftigen hier in Duisburg hoch qualifizierte, hungrige Mitarbeiter.“ Gestern war Bieling für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.

Lesen Sie auch