Duisburg. .

Dienstagmittag wird die sechste Bombenentschärfung des Jahres in Duisburg erneut den Straßen- und Schienenverkehr in der Stadt ausbremsen. Betroffen ist auch das Klinikum Duisburg: Es liegt in der Evakuierungszone und muss weitgehend geräumt werden.

Der Kampfmittelräumdienst rückt wieder einmal in Duisburg an. Am Dienstag, 16. August, wird erneut eine Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg im Stadtgebiet entschärft, es handelt sich um Bombenfund Nummer 6 im Jahr 2011. Doch diese amerikanische Zehn-Zentner-Bombe, die den Kampfmittelexperten der Bezirksregierung bei Luftbildauswertungen aufgefallen ist, stellt alle Beteiligten vor eine große Herausforderung. Denn das Klinikum Duisburg liegt mitten in der Evakuierungszone und muss geräumt werden.

Der Krisenstab, der die teilweise Räumung des Klinikums im Vorfeld der Bombenentschärfung plant. Foto: Fabian Strauch
Der Krisenstab, der die teilweise Räumung des Klinikums im Vorfeld der Bombenentschärfung plant. Foto: Fabian Strauch

Vor Beginn der Bombenentschärfung in Wanheimerort, die für 13 Uhr anberaumt ist, wird es deshalb schon ab 8 Uhr morgens rund ums Klinikum zu Verkehrsbehinderungen kommen. Die Feuerwehr organisiert dann mit vielen Helfern aus den Nachbarstädten und Nachbarkreisen den Transport von Patienten in die Berufsgenossenschaftliche Unfallklinik (BGU) in Buchholz. Rund 100 Krankenfahrten müssen vom Kalkweg über die Wedauer Straße zur Großenbaumer Allee und zurück durchgeführt werden, so Stadtsprecher Frank Kopatschek.

Bis 12 Uhr mittags soll das Klinikum evakuiert sein. Um den Transport so reibungslos wie möglich zu gewährleisten, bitten Stadt und Polizei, diesen Bereich zu meiden. Nach Angaben des Klinikums Duisburg werden Patienten, die nicht transportiert werden können, in sichere Gebäudeteile verlegt. Nach der Entschärfung beginnt der Rücktransport von der BGU zum Klinikum Duisburg.

660 Menschen müssen ihre Wohnungen verlassen

Diese DVG-Linien müssen Umwege fahren

Die Entschärfung der Fliegerbombe in Wanheimerort wirkt sich auf die Linien 923, 934, 942, 944 und SB 40 aus. So müssen die Busse der Linien 934, 942, 944 und SB 40 wegen der erforderlichen Straßensperrungen ab 12 Uhr von ihren normalen Linienwegen abweichen und können folgende Haltestellen nicht anfahren:

„MSV Arena“ (934), „Schlenk Bahnhof“ (944), „Zum Lith“ (944), „Sportschule Wedau“ (923. 934, 944), „Lintorfer Straße“ (923, 934, 944), „Klinikum Duisburg“ (923, 934, 944), „Jugendherberge“ (934, 944), „Kiesendahl“ (934, 942, 944), „Am See“ (934, 944), „Elbinger Straße“ (942), „Großenbaumer Allee“ (942), „Am Kirchmannshof“ (942), „Tiroler Straße“ (942), „Im Domänenwald“ (942) und „Steiermarkstraße“ (942).

Bereits ab 7 Uhr fährt die Linie 923 die Endhaltestelle „Klinikum“ auf dem Parkplatz Klinikum nicht mehr an und hält stattdessen, bis zirka 12 Uhr, an der Haltestelle „Klinikum“ der Linie 934. Danach endet der Linienweg in Fahrtrichtung Klinikum an der Haltestelle „Sportpark“, da der Streckenabschnitt zwischen „Sportpark“ und „Klinikum“ bis zur Aufhebung der Absperrungen nicht befahren werden darf.

Für eine Zehn-Zentner-Bombe gilt ein Evakuierungsradius von 500 Metern - rund 660 Menschen leben in dieser Zone und müssen ihre Wohnungen und Häuser verlassen. Die Sicherheitszone beträgt einen Kilometer. Hier gilt für die 3719 Einwohner zivilschutzmäßiges Verhalten notwendig. Die Menschen sind aufgefordert, sich in Räumen aufzuhalten, die der Fundstelle abgewandt sind. Die Fenster der Wohnung sollten in jedem Fall geschlossen sein. Ein Aufenthalt im Freien ist ab 12 Uhr nicht mehr gestattet.

Mitarbeiter des Duisburger Ordnungsamtes haben inzwischen alle Anwohner, Firmen und Institutionen über diese Verhaltensregeln informiert. Den Einwohnern der Evakuierungszone, die ihre Häuser verlassen müssen, steht die Kranichschule, Kranichstraße 21-25, ab 11 Uhr als Aufenthaltsort zur Verfügung . Die Kindergruppen der Stadtranderholung, die im Wald am Kalkweg betreut werden, machen am Dienstag einen Ausflug zum Strandbad Wolfssee.

A 59 ab 12.45 Uhr gesperrt, Bahn steht ab 12.55 Uhr still

Wenn alle Vorbereitungen nach Plan abgeschlossen sind, werden eine Stunde vor der Entschärfung, ab 12 Uhr mittags, keine Personen und Fahrzeuge mehr in die Sicherheits- und Evakuierungszone hineingelassen. Die Autobahn 59 muss ab 12.45 Uhr zwischen den Autobahnkreuzen Duisburg und Duisburg-Süd (A59/B288) gesperrt werden. Ab 12:55 Uhr stellt die Deutsche Bahn auf der Strecke Duisburg-Düsseldorf den Verkehr ein. Umleitungen und Ausfälle von Haltestellen wird es bei den Buslinien 923, 934, 942, 944 und der Schnellbuslinie 40 geben (weitere Infos in der Box). Aktuelle Informationen auch im Internet unter www.dvg-duisburg.de.

Beginn und Ende der Entschärfung werden durch Lautsprecherdurchsagen bekannt gegeben. Informationen gibt es außerdem auf der Internetseite der Stadtverwaltung sowie telefonisch beim Callcenter der Stadt unter 0203/283-2000.