Duisburg. Die Börse gleicht momentan einer wilden Achterbahnfahrt. Wie reagieren Kleinanleger in Duisburg auf die besorgniserregenden Nachrichten aus der Finanzwelt?

Im scheinbar freien Fall stürzten in den vergangenen Tagen die Wertpapiere an den Börsen dieser Welt. Innerhalb von nur zehn Tagen verlor der Deutschen Aktienindex (DAX) rund 25 Prozent, bevor er am Mittwochmorgen wieder die psychologisch wichtige 6000-Punkte-Marke über- und später wieder unterschritt.

Während weltweit die Märkte in Aufruhr sind und kaum ein Tag ohne besorgniserregende Nachrichten aus der Finanzwelt vergeht, sind die Duisburger Kleinanleger ganz gelassen. „Wir verzeichnen zwar einen deutlichen Zuwachs an Beratungsgesprächen, aber glücklicherweise können wir sagen, dass unsere Kunden jetzt nicht alles panisch verkaufen“, erklärt Thomas Schwarz, Sprecher der Commerzbank-Duisburg. Vereinzelt gäbe es sogar Nachkäufe.

Keine allgemeingültige Strategie

Ähnlich gelassen sind auch die Kunden der Sparkasse-Duisburg. „Es gab nicht wesentlich mehr Anrufe als in der Vergangenheit. Das liegt sicher auch daran, dass nur die Wenigsten zu den Höchstkursen vor dem Crash gekauft haben. Viele Kunden sind daher noch in der Gewinnphase, wenngleich der Gewinn auch kleiner geworden ist. Nichts desto trotz nimmt die Unsicherheit über die zukünftige Entwicklung derzeit noch zu“, sagt Vorstandsvorsitzender Hans-Werner Tomalak.

Außerdem seien ohnehin nur die wenigsten Sparkassen-Kunden im Besitz von Aktien und Aktienfonds. Einen Vorschlag, wie sich die Kleinanleger verhalten sollten, können die Banken nicht geben: „Es gibt keine allgemeingültige Strategie. Es kommt immer auf die individuelle Situation des Kunden an. Dabei spielen viele Faktoren, wie Alter, Einkommen, Art der Anlagen usw. eine wichtige Rolle.“

Vorsichtiger Sparplan empfehlenswert

Auch wenn die Menschen in Duisburg recht gelassen auf die Entwicklungen an den Börsen reagieren, einen Vertrauensverlust in Aktiengeschäfte gibt es scheinbar schon länger. „Seit der Finanzkrise 2008 waren die Kunden der Sparkasse Duisburg sehr sicherheitsorientiert. Daher wurden seit dieser Zeit fast ausschließlich sichere (Zins-)Anlagen getätigt. Wir empfehlen eine Mischung aus verschiedenen Anlageklassen (Aktien, Renten, Immobilien) in verschiedenen Regionen sowie Rohstoffe. So ist man am Besten aufgestellt, da sich in der Regel nie alle Anlagen gleichzeitig positiv wie negativ entwickeln und damit eine gewisse Sicherheit gegeben ist“, erklärt Tomalak.

Sich breit aufzustellen rät auch die Volksbank Rhein-Ruhr ihren Kunden. „Natürlich kann man nachvollziehen, wenn die Kunden angesichts der hektischen Situation ihr Geld lieber in sichere, aber niedrigverzinste Tagesgeldkonten parken wollen. Empfehlenswerter ist es aber mit einem vorsichtigen Sparplan, auch jetzt in Aktien einzusteigen“, sagt Ulrich Peine, Bereichsleiter Vermögensmanagement. Insbesondere Staatsanleihen der sogenannten BRIC-Staaten (Brasilien, Russland, Indien, China) würden hohe Bonitäten bei niedrigem Risiko bieten.