Duisburg/Münster. .

Es sollte die Aufdeckung einer Affäre um verhängnisvolle Kunstfehler in der Herzchirurgie der Universitätsklinik Münster sein. Jetzt ist es möglicherweise ein schlimmer und heikler Fall einer Rufmordkampagne, in deren Mittelpunkt die international anerkannte Herzspezialistin Sabine Däbritz gemeinsam mit ihrem Lebenspartner steht.

Sie gelten als die Urheber von anonymen Briefen an Angehörige verstorbener Patienten und von Strafanzeigen, in denen über Behandlungsfehler und Todesfälle berichtet worden ist. Um Schadensersatz wegen eines Ansehensverlustes und eines dramatischen Rückgangs von Patientenzahlen in Höhe von 1,5 Millionen Euro ging es am Donnerstag vor dem Landesarbeitsgericht (LAG) in Hamm, den das Universitätsklinikum von beiden verlangt. Sabine Däbritz, heute Chefin des Herzzentrums in Duisburg, war bis 2008 Chefärztin in Münster und soll interne Informationen für eine Verleumdungskampagne geliefert haben.

Schadensersatzklage zurückgewiesen

Doch die Schadensersatzklage wurde am Donnerstag vom LAG in vollem Umfang zurückgewiesen. Die 11. Kammer konzentrierte sich dabei ausschließlich auf die Strafanzeigen, die ein staatsanwaltschaftliches Ermittlungsverfahren, eine Durchsuchungsaktion im Klinikum und Negativschlagzeilen ausgelöst hatten.