Sabine Däbritz übernimmt die Nachfolge von Arno Krian. Erstes Ziel: Mehr Operationen nach Verfahren, die für die Patienten noch schonender sind. Gestern war der erste Arbeitstag
WECHSEL AN DER SPITZE DES HERZZENTRUMS IN MEIDERICH Gleich mehrere Superlative vereinigt die neue Chefärztin des Herzzentrums Duisburg in ihrer Person. Nicht nur die jüngste Ärztin Deutschlands war Sabine Däbritz, sondern auch die jüngste Oberärztin der Republik. Gestern trat sie ihren ersten Arbeitstag an und löste damit Arno Krian ab, der federführend beim Aufbau des Herzzentrums in Meiderich beteiligt war. "Höchste Qualität ist die Grundvoraussetzung bei der Patientenversorgung", sagt der ehemalige Chefarzt. Dass seine Nachfolgerin diesem Anspruch gerecht wird, bezweifelt der erfahrene Chirurg nicht.
Selbst die Querelen um die Rufmordkampagne gegen die Uniklinik Münster, in die Däbritz verstrickt ist, tun der optimistischen Erwartungshaltung, die mit der neuen Chefärztin verbunden ist, keinen Abbruch. "Wir sind nach wie vor sicher, dass wir die richtige Kandidatin ausgesucht haben", bekräftigte Otto Eggeling, Vorsitzender der Geschäftsführung des Klinikums Niederrhein. Gegen 20 Konkurrenten setzte sich die Medizinerin durch.
Zu dem aktuellen Gerichtsverfahren wegen Rufmord wollte sie sich nicht äußern. Viel lieber zählte sie die vielen Vorteile auf, die ihr neuer Arbeitgeber mit sich bringt. "Das Herzzentrum Duisburg ist eine Klinik, die meinen Interessen entspricht", schwärmt die Chirurgin. Trotz der "beeindruckenden" Behandlung und Versorgung von jungen und älteren Herzpatienten, sieht die neue Chefärztin durchaus noch Verbesserungspotenzial in der Herzchirurgie. Als erstes Ziel hat sich die ehrgeizige Medizinerin vorgenommen, die Bypass-Operationen auszubauen, die ohne eine Herz-Lungen-Maschine auskommen. Diese Operationen sind für die Patienten nämlich wesentlich schonender.
Dass die Zusammenarbeit mit Sabine Däbritz in Zukunft nicht reibungslos funktionieren könnte, bereitet der Klinikleitung keine Sorgen. Ebenso freut sich die neue Chefärztin darüber, dass die Diskussionen um ihre Person und ihren alten Arbeitgeber in Münster den Antritt der neuen Stelle nicht verhindert haben: "Ich freue mich, dass ich hier weitermachen kann."