Duisburg. . Je weiter das durch die Bürgerinitiative vorangetriebene Abwahlverfahren von OB Sauerland voranschreitet, desto drängender wird für die SPD die Frage nach der Alternative. Die Person, von der alle sagen “Die muss es machen!“, genau die gibt es nicht.

Die angelaufene Abwahl des umstrittenen Oberbürgermeisters Adolf Sauerland hat in erster Linie wenig mit Parteipolitik zu tun. Die Initiative keimte aus der Bürgerschaft. Sie resultiert aus dem Fehlverhalten des Oberbürgermeisters nach der Loveparade-Katastrophe, der krampfhaft versucht zur Normalität zurück zu kehren, während viele Bürger die Stadt auch nach einem Jahr weiterhin im erstarrten Ausnahmezustand sehen. Wer jedoch seine Unterschrift auf die Abwahl-Liste setzt, wird sich unweigerlich mit einer Frage beschäftigen: Wer tritt an die Stelle von Sauerland? Wer vereint die gespaltene Stadt? Mit wem gelingt der Neuanfang?

Die Frage setzt die SPD unter Druck. Selbst wenn das Abwahlverfahren noch am Anfang steht und der Ausgang völlig ungewiss ist, wird die SPD als stärkste politische Kraft in ihrer Hochburg früher oder später einen Kandidaten präsentieren müssen. Es ist die Suche nach dem Gegenspieler. Und genau da haben die Sozialdemokraten ein Problem: Diese Person, auf die sie alle mit dem Finger zeigen und sagen „Die muss es machen!“, genau die gibt es nicht.

Das liegt zum einen auch daran, dass die Erwartungen extrem hoch sind. In Rede steht ein Heilsbringer, eine Integrationsfigur, die auch von den Grünen und Linken mitgetragen werden soll und bestenfalls sogar als „überparteilich“ gilt. Nach der Sommerpause will die SPD die eigenen Reihen selektieren. Die Suche beginnt in der Regel bei den bekannten Namen in den Spitzenämtern. Und so werden auch parteiintern immer die gleichen Namen diskutiert.

Der SPD-Landtagsfraktion Sören Link.
Der SPD-Landtagsfraktion Sören Link. © WP

Ralf Jäger (50), Vorsitzender der SPD Duisburg, gefällt sich allerdings in der Rolle des NRW-Innenministers, auch wenn er auf seinem Wunsch-Posten zuletzt wegen der Spenden-Affäre unter Beschuss der Opposition stand. Zudem ist er als oberster Polizei-Dienstherr in die Loveparade-Aufarbeitung involviert, ganz unabhängig davon, dass er bei dem Unglück erst acht Tage im Amt war.

Jürgen C. Brandt (56) gilt als strategischer Denker, ist rhetorisch versiert und verwaltungserfahren, auch in der Führungsebene, hat aber die Wahl 2009 gegen Sauerland verloren.

Neuanfang, dieser Begriff steht im Kontext zur Kandidatenfrage für jung, frisch, dynamisch. Das Amt erfordert zudem die obligatorische Führungsstärke, Glaubwürdigkeit und Volksnähe.

Innenminister Ralf Jäger. Foto: Marcus Simaitis / WAZ FotoPool
Innenminister Ralf Jäger. Foto: Marcus Simaitis / WAZ FotoPool © WAZ FotoPool

Die Bundestagsabgeordnete und stellvertretende Kreispartei-Vorsitzende Bärbel Bas (43) gehört wie der Landtagsabgeordnete Sören Link (35) zu den jungen Aufsteigern bei der Duisburger SPD. Bas hat als Gesundheitsexpertin aber wohl eher Ambitionen die Regierungsphase in Berlin mitzuerleben. Beiden fehlt allerdings die Erfahrung in der Verwaltungsführung. Zudem strahlen Landtagsabgeordnete in ihrer Politprominenz nur selten über den eigenen Wahlkreis hinaus, was sowohl für Sören Link für den Norden gilt als auch für den im linksrheinischen Westen äußert engagierten Rainer Bischoff (53).

Im Gespräch als aussichtsreiche Kandidatin ist vor allem auch die zweite Vize-Parteivorsitzende Gisela Walsken (53). Sie kann in ihrer Bewerbung nicht nur die 20 Jahre Erfahrung im Landtag, sondern als Regierungspräsidentin in Köln auch die Führung einer Verwaltungsbehörde vermerken.

Sauerland erklärt sich

Fünf Minuten brauchte OB Adolf Sauerland, um seine Erklärung zur Loveparade vorzulesen.
Fünf Minuten brauchte OB Adolf Sauerland, um seine Erklärung zur Loveparade vorzulesen. © WAZ FotoPool
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Vielleicht braucht die Stadt aber auch gerade keinen Polit- und Behörden-Profi. Ohnehin wird sich zum jetzigen Zeitpunkt niemand der Beteiligten zu seinen Ambitionen äußern. So hätte auch Bärbel Bas bei ihren Besuchen in allen wichtigen Duisburger Redaktionen in dieser Woche das Thema am liebsten ausgeklammert. Sie äußerst sich nur zurückhaltend: „Die Unterschriftensammlung läuft bis Oktober. Ende der Sommerpause wissen wir dann mehr und werden mit der Kandidatensuche beginnen“, sagte Bas. Dabei werde man natürlich auch mit allen Kooperationspartnern sprechen.

Inzwischen wird parteiintern selbst ein Kandidat von außerhalb nicht ausgeschlossen. So käme ein Bürgermeister einer kleineren Stadt in der Region in Frage.

Aber auch der wird sich den Aufstieg in die Großstadt zweimal überlegen: Einerseits wegen der hohen Erwartungen, andererseits wegen der drückenden Schuldenlast in Duisburg und der sehr schwierigen Zusammenarbeit mit der zerstrittenen Dezernentenriege.