Duisburg-Hochfeld. .

Er ist 16 Meter hoch, mit einer steilen Felswand ausgestattet und verbirgt im Inneren ein Labyrinth – Der Luftschutzbunker in Hochfeld ist zu neuem Leben erwacht.

Jahrelang lag er brach, jetzt hat ihn der Kletterverein Duisburg e.V. in ein Paradies für Sportfreunde umgewandelt. Oberbürgermeister Sauerland eröffnete am Samstag den Kletterbunker. „Durch sportliche Betätigung gibt es weniger Aggressionen und weniger Auseinandersetzungen“, erklärt er zur Intention der Anlage, die vor allem von Jugendlichen und Schulen genutzt werden soll. „Klettern ist für die Persönlichkeitsentwicklung sehr gut“, meint Astrid Holtschneider vom Vorstand des Klettervereins.

An die Grenzen gehen

Jugendliche könnten hier ihre Grenzen überschreiten und sich verausgaben. Mit dem Mercator-Gymnasium, Kindergärten und der Psychiatrie des Klinikums bestünden bereits Kooperationen, weitere sollen hinzu kommen. Aber auch andere Kletterfans können dort nach Herzenslust klettern. „Es sollen Kurse angeboten und Lehrer ausgebildet werden“, sagt Holtschneider.

Für einen Tag Klettervergnügen muss man nicht tief in die Tasche greifen. Jugendliche zahlen drei Euro, Erwachsene fünf. Auch bei schlechtem Wetter kann der Bunker genutzt werden, denn nicht nur draußen, sondern auch im Innenraum befinden sich Kletterwände. Mitmachen kann jeder, sogar die ganz Kleinen. „Man kann schon im Kindergarten beginnen“, erklärt Jürgen Müller, der Vorsitzende des Klettervereins.

Kletterbunker ist endlich fertig

Mit Stolz schaut er dabei auf seine dreijährige Enkelin Lucy, die in diesem Alter bereits einige Wände erklommen hat. Auch dreizehnjährige Lionel Butry hatte das Klettern bereits früh im Blut. Er ist schon in den Bergen Österreichs, Frankreichs und Deutschlands geklettert. Mühelos erreicht er daher das Dach des Hochfelder Bunkers. „Höhe ist kein Problem“, meint er lässig, „nur wenn es knifflig wird, finde ich es schwer.“ Oben auf dem Dach, in 16 Metern Höhe, kann man fast über ganz Duisburg blicken.

Wer nicht so hoch klettern möchte, kann auch über 87 Stufen dorthin gelangen. Für die Anbringung der Haltegriffe war der Kletterverein Duisburg e.V. zuständig. Ebenso für die Sicherung des Daches. „Bevor der Zaun stand, sind wir da oben lang gerobbt und haben alles vermessen“, erinnert sich Holtschneider. Auch die Anbringung der Klettergriffe sei nicht gerade einfach gewesen: „Wir haben rund 9000 Dübel verwendet und fünf Bohrmaschinen benötigt“, sagt der Vorsitzende Müller. Alle fünf seien an den harten Wänden des Schutzbunkers kaputt gegangen. Nun ist der Kletter-Bunker endlich fertig und die Vereinsmitglieder freuen sich darauf, ihre Anlage am kommenden Wochenende der breiten Öffentlichkeit vorzustellen.