Duisburg-Buchholz/-Neudorf. . Turmspringen ist hartes Training - im Wasser und in der Sporthalle. Die Kindergruppe aus Duisburg-Buchholz profitiert von einer Kooperation zwischen der Turnerschaft Buchholz und dem Duisburger Schwimm- und Sport Club 09/20.

Mit Gymnastik und Bodenübungen bereiten sich die kleinen Sportler auf den Wassersport vor.

Der Kopfsprung rückwärts gehockt - das ist der Sprung, bei dem der Zuschauer immer den Atem anhält. Weil er fürchtet, der Turmspringer könnte mit dem Kopf auf dem Sprungbrett aufschlagen. Marcel führt ihn beinahe perfekt vor, taucht elegant ins Wasser ein. Der Zwölfjährige und acht weitere Kinder üben im Neudorfer Hallenbad kunstvolle Sprünge vom Drei-Meter-Brett und vom „Einer“ ein.

Trainerin früher in der Nationalmannschaft

Die Turmspringer-Gruppe für Kinder profitiert von einer Kooperation zwischen der Turnerschaft Buchholz und dem Duisburger Schwimm- und Sport Club 09/20 e.V. Immer mittwochs trainieren die Jungen und Mädchen auf dem Trockenen - in der Turnhalle der Waldschule. Gymnastik, Bodenturnen und Trampolinspringen sind gute Vorbereitungsübungen für das Turmspringen. „Dabei werden Körperspannung, Haltung und Beweglichkeit geschult“, sagt Trainerin Ursula Weber, früher Mitglied der Turmspringer-Nationalmannschaft.

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Von DerWesten

Wer einen Handstand oder einen Kopfstand kann, der baut die Ganzkörperspannung auf, die für das Springen vom Brett und das spritzerlose Eintauchen ins Schwimmbassin so wichtig ist. Auf dem Großtrampolin lassen sich bestimmte Bewegungsabläufe - beispielsweise die beim Salto - sehr gut einüben.

Mut und keine Angst vorm Bauchplatscher

Doch zurück in die Schwimmhalle: Immer wieder und wieder klettern die kleinen Wasserratten aufs Sprungbrett, stellen sich mit den Zehen auf die Vorderkante, nehmen Haltung auf, federn etwas und wirbeln dann durch die Luft. Vorwärts, rückwärts, seitwärts. Nach jedem „Satz“ laufen sie zu ihren Trainern, Ursula Weber und Christian Sczyslo, um sich ein Urteil über den letzten und außerdem Anweisungen für den nächsten Sprung abzuholen.

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© Christoph Wojtyczka / WAZ FotoPo

Ängstlich ist hier keiner. „Die Kinder bereiten sich ja beim Turnen und Trampolinspringen auf das Turmspringen vor. Sie gewinnen dabei an Selbstvertrauen, trauen sich dann auch vom Brett zu springen“, erklärt Ursula Weber fügt aber hinzu: „Es müssen aber schon Kinder sein, die etwas Mut haben und denen es auch nichts ausmacht, mal auf den Bauch zu platschen.“

Zweieinhalbfacher Salto ist am schwierigsten

„Füße und Beine lang!“ und „Den Popo fest anspannen!“ sind die Kommandos, die Ursula Weber ihren Schützlingen immer wieder zuruft. Wird ein neuer Sprung einstudiert, schickt sie ihre Schützlinge auch schon mal auf den „Kinder-Einer“ (ein niedriges Sprungbrett, das vom Rand aus ins Becken geschoben wird). Ron (6) übt darauf den einfachen Salto. Emma (8) - zurzeit das einzige Mädchen in der Truppe und noch Anfängerin - versucht es erstmal mit einem Kopfsprung. Später dürfen beide dann ausprobieren, ob ihnen diese Kunststücke auch auf dem „richtigen Einer“ gelingen.

Spaß haben die Kleineren auch an ungewöhnlichen Übungen: Sie legen eine Matte vorne aufs Drei-Meter-Brett, legen sich rücklings - so dass der Kopf über das Brett hinaus ragt - darauf und machen dann eine Rolle rückwärts.

Bei den größeren Jungs geht’s heute ernster zu, schließlich trainieren sie für den Wettkampf am nächsten Wochenende - den nordrhein-westfälischen Springertag. Marcel probiert den anderthalbfachen Delfin Salto, er gelingt. Den schwierigsten Sprung beherrscht allerdings Jan, der heute gar nicht vor Ort ist. Er legt den zweieinhalbfachen Salto vorwärts hin.