Duisburg. .
Bruckhausen ist der dreckigste Ort in ganz Nordrhein-Westfalen: In diesem Jahr gab es bis Ende Mai bereits 37 Überschreitungstage bei den Feinstaubwerten, zwei mehr als fürs ganze Jahr laut EU-Richtlinie erlaubt sind.
Nachzulesen auf der Homepage des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz in NRW. Im Bereich Schwelgern ist man nicht mehr weit von der „Grenze“ entfernt: An 30 Tagen sind auch dort schon die Grenzwerte von 50 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft überschritten worden.
Der Grund für den Anstieg der gesundheitsschädlichen Stäube ist laut Stadt die Anziehende Konjunktur: Es werde wieder mehr Stahl produziert, lautet eine Begründung. Auf die Schnelle könne man nichts tun, um den Dreck, der sich in die Bronchien setzt und Atemwegserkrankungen auslösen kann, nicht beseitigen, berichtet Dr. Babette Winter, Sprecherin des Landesamtes.
Bei Verstoß drohen keine Bußgelder
Mehrere Duisburger Betriebe, darunter ThyssenKrupp, hätten bereits Maßnahmen eingeleitet, sie seien aber noch nicht alle abgeschlossen. Um ein Bußgeld der EU zu verhindern, hatte das Landesamt bereits im vergangenen Jahr eine Fristverlängerung für die Reduzierung der Feinstäube beantragt - und auch die Genehmigung bis 10.6.2011 bekommen. Die Stadt ist trotzdem davon überzeugt, dass die Mittelwerte von weniger als 50 Mikrogramm übers Jahr gesehen auch in Bruckhausen eingehalten werden - man rechnet mit 40 Mikrogramm. Selbst wenn das nicht klappt: Folgen hat das für die Betriebe, die als Hauptverursacher für Feinstäube gelten, nicht. Bußgelder könne man nicht verhängen, heißt es. Man könne nur darauf pochen, dass die Betriebe noch mehr für die Umwelt und die Gesundheit der Menschen tun. „Aber irgendwo kommt man auch an Grenzen“, sagt Winter. „Betriebe schließen will man ja nicht.“