Duisburg. .
Samstag tritt die geänderte Gemeindeordnung in Kraft, die die Abwahl von Stadt-Oberhäuptern ermöglicht. Die Initiatoren des Abwahlverfahrens gegen Adolf Sauerland stehen in den Startlöchern. Duisburg kann sich auf einen heißen Sommer einstellen.
Ab Samstag hat die geänderte Gemeindeordnung Rechtskraft, dann werden die Sauerland-Gegner loslegen. "Duisburg 21" heißt die Gruppe, die das Abwahlverfahren koordinieren will und erstmals im Land die von Rot-Rot-Grün in Düsseldorf Mitte Mai beschlossene neue Möglichkeit der Direktabwahl eines Stadtoberhauptes in die Tat umsetzen will. Für den 15. Juni lädt sie um 19 Uhr zu einem ersten Vorbereitungstreffen ins Kirchencafé, Karl-Marx-Straße 20 in Marxloh.
Anfragen, „wann es denn endlich los geht“, gibt es zuhauf. „Wir müssen aber abwarten, bis das neue Gesetz Rechtskraft erlangt. Wir dürfen keine Formfehler machen“, erklärt Werner Huesken. 52 000 Unterschriften – 15 Prozent der Wahlberechtigten – müssen die Organisatoren binnen vier Monaten sammeln, um das zweite Abwahlverfahren nach der Loveparade-Katastrophe in Gang zu setzen. Dann brauchen die Sauerland-Gegner beim Abwahl-Urnengang 92 000 Stimmen, ein Viertel der Wahlberechtigten. Eine beträchtliche Hürde. „Das schaffen wir“, ist sich Werner Huesken aber sicher. „Wir werden das professioneller machen als im vergangenen Jahr“, sagt er. Damals hatte die Initiative 10.000 Unterschriften gesammelt, der Abwahlantrag war dann aber bekanntlich im Rat gescheitert. Totale Präsenz in allen Stadtteilen will die Initiative sicherstellen. Dabei glaubt Huesken, dass es eine breite Stimmung gegen Sauerland gibt: „Wir müssen nur noch sagen, wo man unterschreiben kann.“
SPD und Linke unterstützen Abwahl von Adolf Sauerland
Huesken ist überzeugt: Mit Sauerland an der Spitze kann es keine Rückkehr zur Normalität in Duisburg geben. „Sauerland lebt in einer Scheinwelt, wenn er das glaubt.“ Zugleich will er aber auf Polemik verzichten: „Wir müssen sachlich bleiben. Und wir müssen Überzeugungsarbeit auch im konservativen Lager leisten.“ Kein Geheimnis ist, dass namentlich SPD und Linke in den Startlöchern stehen, die Initiative zu unterstützen.
Für Huesken gibt es nur eine Alternative zum Abwahlverfahren: „Vielleicht ist Herr Sauerland ja einsichtig und tritt vorher noch selbst zurück.“