Duisburg. . Wer kann das schon: Weitgehend mit Baustoffen aus hauseigener Herstellung hat Xella in Rekordzeit seine neue Firmenzentrale im Duisburger Süden an der Düsseldorfer Landstraße errichtet.

Auch die Farbe des neuen Domizils überrascht nicht: weiß – wie die Ytong-Steine des Duisburger Weltmarktführers. Mit dem Bezug der Zentrale hat der Baustoff-Spezialist Xella erstmals alle Unternehmenseinheiten der Verwaltung an einem Ort zusammengefasst und kann damit seine verstreuten fünf Standorte in Ruhrort aufgeben. 340 Mitarbeiter steuern nunmehr von Huckingen aus den im Umsatz milliardenschweren Hersteller von Baustoffen von Porenbeton, Kalksandsteinprodukten über Dämmstoffe und Trockenbaumaterial.

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Von DerWesten

Entstanden sind in Huckingen drei markante Gebäuderiegel mit jeweils fünf Geschossen unter den begrünten Flachdächern. Die einzelnen, leuchtend weißen Riegel mit abgerundeten Ecken und getönten Fensterbändern sind durch zwei flache Bauten verbunden. Der Düsseldorfer Investor, die Zweite Primus Projekt GmbH, und das Hamburger Architektenbüro Heine haben sich für eine streng symmetrische Optik entschieden, die sich mit der anspruchsvollen Architektur des geschwungenen Infineon-Centers als Nachbarn misst und zugleich eigene Akzente setzt. Rund 8000 qm Nutzfläche bietet die neue Xella-Zentrale, deren Baukosten bei rund 14 Millionen Euro liegt.

Eckig neben rund: Die neue Xella-Zentrale (oben) neben dem Infineon-Center. Foto: Hans Blossey
Eckig neben rund: Die neue Xella-Zentrale (oben) neben dem Infineon-Center. Foto: Hans Blossey © Hans Blossey

Realisiert wurde der eigentliche Rohbau nach dem Spatenstich im Februar 2010 in nur sechs Monaten, auch eben dank der großformatigen Bausysteme aus den eigenen Xella-Werken. Auch bei der Wärmedämmung der Fassaden konnte der Baustoff-Hersteller auf eigene Produkte zurückgreifen und sie etwa für die Rundungen passgerecht konisch zuschneiden lassen. Für den Innenausbau lieferten die eigenen Fermacell-Werke gleich 24 000 qm Gipsfaserplatten.

Zu den technischen Finessen des ökologischen Baukonzepts gehört auch die Betonkerntemperierung, bei der durch ein Rohrsystem in den Decken warmes oder kaltes Wasser zirkuliert, das sommers wie winters für gleichbleibende Raumtemperaturen sorgen soll. „Die funktioniert ausgezeichnet“, so Xella-Pressesprecher Olaf Kruse.

Auch die Innenarchitektur nimmt geradezu spielerisch Bezug auf die Xella-Marken. So ist der Empfangstresen im Foyer als großes X geschnitten, pendelt darüber der gleiche Buchstabe als große Leuchte, die dem Verlauf des Tageslichtes folgt. Und in der so genannten Innovationsarena dient das Y aus Yton als überdimensionaler Sitzplatz.

„Wir sind stolz auf unsere neue Zentrale, mit der wir bewusst auf unsere Baustoffe Bezug genommen haben“, so Xella-Chef Markus Blum. Zudem habe man mit der energieeffizienten Ausrichtung die „ökologischen Anspruche unterstreichen wollen“. Nicht zuletzt: Mit der Zentrale dokumentiert das ehemalige Haniel-Unternehmen, das 2008 an amerikanische und französische Finanzinvestoren verkauft worden war, seine Standorttreue zu Duisburg.