Gestern wurde kräftig der Spaten geschwungen und damit auch letzte Zweifel am Neubauwillen von Xella in Huckingen beseitigt.

Denn eigentlich hatte man im August dieses Jahres schon einziehen wollen. Nun wird als neuer Termin das Frühjahr 2011 genannt.

Technologie-Campus Duisburg nennt sich das Gelände an der Düsseldorfer Landstraße im tiefen Süden der Stadt, auf dem ein Investor 14 Mio Euro verbauen will, um Xella eine neue Firmenzentrale bieten zu können. Die 300 Mitarbeiter des Baustoff-Produzenten sind noch in Ruhrort am Franz-Haniel-Platz tätig, quasi unter einem Dach mit Haniel, dem früheren Mutterkonzern von Xella.

Gebaut wird in den nächsten Monaten übrigens mit Baustoffen aus dem Hause Xella, Ytong-Porenbeton beispielsweise oder Silka-Kalksandsteine.

Im Sommer 2008 hatte Haniel bekanntgegeben, seine Baustoffsparte Xella, übrigens den Sportfans auch als langjähriger MSV-Sponsor bekannt, an ein Konsortium französischer und amerikanischer Finanzinvestoren veräußert zu haben. PAI Partners und Goldman Sachs wurden für zwei Mrd Euro neue Herren im Xella-Hause. Damit hatte sich der Ruhrorter Familienkonzern von seinem letzten produzierenden Unternehmen getrennt.

Seither hatte der Baustoff-Spezialist nach einem Grundstück für ein neues Firmendomizil gesucht. Erklärter Wille der Xella-Chefetage war ein Standort in Duisburg – schon aus Rücksicht auf die Mitarbeiter. Was letztlich für das Areal in Huckingen sprach, unmittelbar neben dem gerundeten Infineon-Entwicklungszentrum gelegen, war aber auch der kurze Weg zum Düsseldorfer Flughafen und die Autobahn-Auffahrt fast direkt vor der Tür der neuen Firmenzentrale mit rund 8000 Quadratmetern Nutzfläche.

Xella produziert und vertreibt Baustoffe und Rohstoffe. Das Unternehmen ist nach eigenen Angaben der „weltweit größte Produzent von Porenbeton und Kalksandstein, die im Wohnungs- und Wirtschaftsbau verwendet werden”. Darüber hinaus sei man führend in der Herstellung von Gipsfaser- und Trockenestrich-Platten.

Von Huckingen aus gesteuert werden zukünftig Aktivitäten in 30 Ländern. Produziert wird an mindestens 80 Standorten, weiteres Wachstum ist fest eingeplant. Weltweit beschäf´tigt die Xella-Gruppe rund 8000 Mitarbeiter, davon ein gutes Drittel in Deutschland.