Duisburg. .

Fast 100 Studierende der Universität Duisburg-Essen fühlten sich berufen, ihr Gesicht für eine Werbe-Kampagne der Hochschule herzugeben und bei der Wahl zum Kampagnen-Gesicht auf Facebook mitzumachen.

„Kein Catwalk, keine High Heels, Keine Heidi. Einfach nur: Zeig uns Dein Gesicht“, war das Motto der Aktion Und die Studenten schickten schöne, originelle, spezielle Porträts, cool oder romantisch, sexy oder mit Bierpulle, mit lila Zunge oder Kapuze überm Kopf.

Sechs von ihnen wurden ausgewählt, die ersten Fotosessions sind bereits gelaufen. Ganz professionell mit Visagist, Lichttechnik, und mit „Kampagnenhelden, die mit Herzblut dabei waren“, lobt Martin Menkhaus von der Kommunikationsagentur h2m. Sehr geduldig hätten sie bei den stundenlangen Sessions mitgemacht - und das in erster Linie für Ruhm und Ehre. Honorare gab es nicht, lediglich Preise in Form von VIP-Tickets bei Hochschulveranstaltungen sowie einem XXL-Plakat des eigenen Motivs - in der Uni-Bibliothek, auf dem Campus, beim Pommes-Essen mit dem Prof.

Fotos sind der Start einer Werbeoffensive

Erstmals in der Geschichte der Hochschule soll in diesem Sommer eine breit angelegte Werbeoffensive starten, die langfristig das Image verbessern soll. Die Fotos seien nur der Anfang, Filmstars könnten die Kampagnenhelden auch noch werden, deutet Menkhaus an. Genaue Pläne werden erst am 15. Juni verkündet, „dann lassen wir die Katze aus dem Sack“, so Menkhaus.

Ein bisschen was hat bereits die Vorarbeit gebracht, glaubt er, die Anzahl der Uni-„Freunde“ auf Facebook wächst beständig: „Die Universität hat schnell erkannt, dass die sozialen Medien als Kanal genutzt werden müssen“, erklärt der Werber. Es funktioniere als „Empfehlungs-Marketing“ und transportiere größtmögliche Authentizität.

Rechtfertigungsdruck verärgert Studenten

Wichtiger als die Bewerber selbst waren für die Streuwirkung die „Voter“, die ihren Favoriten wählen konnten und deren Freunde so wiederum von der Kampagne erfuhren. „Die Bereitschaft, sich mit der Universität zu identifizieren, ist groß“, stellt die Referentin des Rektors, Dr. Olivia Jazwinski fest. Denn viele würden gern hier studieren, ärgerten sich aber über den Rechtfertigungsdruck von außen, warum es ausgerechnet Duisburg sein müsse. Am Image zu feilen ist also nötig. Auch wenn die Hochschule wegen des doppelten Abijahrgangs aktuell keinen Mangel an Bewerbern hat. „Das ist ja langfristig ausgelegt“, betont Pressesprecherin Beate Kostka.

Hauptziel Identifikation

Über Kosten wird geschwiegen, mit millionenschweren Kampagnen anderer Hochschulen wolle man gar nicht konkurrieren, betont Kostka. Geworben werde nun mit den Alleinstellungsmerkmalen der Hochschule, als da wären das Diversity-Management mit eigenem Prorektorat, das flächendeckende Mentoring-Programm sowie die Lehrerausbildung. Man darf gespannt sein, in welchen Bildern das transportiert wird.

Das Hauptziel am Ende ist „Identifikation: dass man die Hochschule mag, gerne hier ist“, so Menkhaus. Die Kampagne geht nämlich durchaus nach innen: „Wir werden in der Hochschul-Szene beachtet“, glaubt Jazwinski, „aber wir müssen an unserem eigenen Selbstbewusstsein arbeiten“, ergänzt Kostka.