Duisburg. . Das “Null Toleranz“ Projekt der Duisburger Verkehrsgesellschaft ist laut DVG-Sprecher gut gestartet. Jetzt wird überlegt, die dreimonatige Testphase eventuell zu einem dauerhaften Angebot auszuweiten. Nachjustierungsbedarf besteht dennoch.

Seit drei Wochen läuft nun die „Null Toleranz“-Kampagne der Duisburger Verkehrsgesellschaft (DVG). Und dieses Pilotprojekt ist laut DVG-Sprecher Torsten Hiermann erfolgreich angelaufen.

Daher werde bereits geprüft, ob aus der dreimonatigen Testphase ein dauerhaftes Angebot für die Fahrgäste von Bussen und Bahn im Duisburger Stadtgebiet werden soll. „Nachdem die Resonanz bislang fast durchweg positiv war, würden wir gern weitermachen“, so Hiermann. Nicht nur ältere Fahrgäste hätten in Rückmeldungen signalisiert, dass sie den Einsatz des rund 30 Kräfte umfassenden Teams des Sicherheitsdienstes zu schätzen wissen. Auch bei Schülern und Jugendlichen komme die Aktion gut an. Diese sieht vor, dass konsequenter als bisher gegen Gewalt, Vandalismus und Respektlosigkeit in den öffentlichen Verkehrsmitteln vorgegangen wird. Umgesetzt wird das von Sicherheitspersonal, das aufgrund seiner Kleidung im Volksmund nur „die schwarzen Sheriffs“ genannt wird.

Gelbe Karte für Brötchen essen

Doch es gibt auch erste negative Erfahrungen mit diesen Aufpassern. Die Duisburgerin Petra Schumacher schilderte der WAZ ihren Fall: Sie stand in einer Bahn der Linie 903 und biss in ein trockenes Brötchen, das außer dem oberen Teil komplett in der Tüte verpackt war. Sofort seien Sicherheitsleute auf sie zugekommen und hätten ihr eine der ominösen „Gelben Karten“ in die Hand gedrückt. Diese weisen Fahrgäste darauf hin, dass sie ein Fehlverhalten begangen haben. „Es gab einen Bericht im Fernsehen, der den brutalen Überfall in einer Berliner U-Bahn-Station zeigte“, so Frau Schumacher. Daraufhin sei auch so eine Gelbe Karte eingeblendet worden, von denen sie eine erhalten hatte. „Was für ein Vergleich: mein Brötchen und dieser Überfall.“ Außerdem habe sie die Gelbe Karte wortlos vors Gesicht gehalten bekommen. „Ohne den Bericht in der Zeitung hätte ich nicht gewusst, was der schwarz gekleidete Mann von mir wollte.“

DVG-Sprecher Hiermann gesteht ein, dass hier und da noch Nachjustierungsbedarf bestehe. In einem Bilanzgespräch mit allen Sicherheitskräften, das Mitte Mai ansteht, soll dies geschehen. „Die Mitarbeiter haben einen Ermessensspielraum. Aber es darf in Einzelfällen nicht mit zweierlei Maß gemessen werden.“