Duisburg. . Haniel ist erfolgreich ins Jahr 2011 gestartet. Profitieren soll davon auch die Stadt Duisburg, die an den Folgen der Loveparade leidet. Dafür wollen Vertreter von Wirtschaft, Bürgerschaft und Stadtspitze mit einem Aktionsprogramm Sorge tragen.
Planet, people, profit – in zeittypischem Englisch stellte Haniel-Chef Prof. Jürgen Kluge am Montag die Fixpunkte der künftigen Konzern-Entwicklung vor. Fester Bestandteil: die Verantwortung für Duisburg, gerade in Zeiten nach der Loveparade-Katastrophe.
Auf Deutsch: Gewinn soll der Ruhrorter Familienkonzern machen, attraktiv bleiben für Mitarbeiter und Verantwortung für die Umwelt zeigen. Letzteres umfasst auch die Standortpflege in Duisburg.
Jutta Stolle, 17 Jahre lang die Stimme Haniels, wird sich künftig zum einen um die Eigentümerfamilie kümmern, zum anderen als Sprecherin fungieren für die geballte Duisburger Wirtschaft, die der nach wie vor unter den Loveparade-Folgen leidende Kommune wieder voranbringen will. Dreimal hat der illustre Kreis bereits getagt, dem auch Vertreter aus der Bürgerschaft und der Stadtspitze angehören.
Aktionsprogramm noch in diesem Monat
„Ich war erstaunt über die Resonanz“, berichtet Stolle über die Reaktion der heimischen Wirtschaft: „Alles, was Rang und Namen hat, ist dabei.“ Noch in diesem Monat will der Runde Tisch, der nach außen von Stolle und Dr. Hartmut Müller-Peddinghaus von der Bürgerstiftung vertreten wird, ein konkretes Aktionsprogramm vorstellen. Stolle: „Wir sind da recht weit.“
Neben den Großunternehmen sei auch der Mittelstand engagiert. Konzern-Chef Kluge unterstützte die Pro-Duisburg-Initiative von Beginn an, erklärte die Unternehmenssprecherin.
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Zu deren Hauptaufgaben gehört künftig, wieder auf Englisch, auch das Shareholder Management, als alles, was die rund 650 Mitglieder der Haniel-Eigentümerfamilie angeht. Etwa 400 Nachfahren von Gründer Franz Haniel waren am Wochenende zum alljährlichen Gesellschaftertreffen zusammengekommen, dieses Mal in Hamburg. Wir schon im vergangenen Jahr schüttet ihnen das Unternehmen 60 Mio Euro aus.
Umsatz auf 27 Milliarden Euro gesteigert
Anders als im letzten Jahr ist das fast ein Klacks für den Traditionskonzern. Nach 164 Mio Euro im Vorjahr klingelten 2010 satte 620 Millionen Euro Vorsteuergewinn in den Kassen. Die Bilanz für 2011 werde wohl noch besser, wenn sich die Entwicklung der ersten vier Monate fortsetze, kündigte Kluge an: „Wir sind gut gestartet.“
Den Umsatz steigerte Haniel um zwölf Prozent auf 27 Milliarden Euro. Ein herausragenden Beitrag zu Umsatz und Gewinn leistete 2010 der Duisburger Rohstoffhändler ELG. Die Mitarbeiterzahl weltweit erhöhte sich um neun Prozent auf 58.141. Nur bei den Investitionen gab’s ein Minus von 18 Prozent. Doch die Zukunft soll wieder von Firmenzukäufen gekennzeichnet sein, kündigte der Konzernchef am Montag in Ruhrort an.